Neues Stadion, neuer Stadtteil, neue Chancen Bauprojekt Polo Sportivo e degli Eventi in Lugano Mittwoch, 18.12.2024 | 07:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Bildung Bauberufe Neues Stadion, neuer Stadtteil, neue Chancen Lugano baut gross: Das Polo Sportivo e degli Eventi bringt nicht nur ein Stadion für den FC Lugano, sondern formt einen ganzen Stadtteil neu. Ein Bauleiter und ein Chefpolier über Herausforderungen, Nachhaltigkeit und die Freude, etwas Bleibendes zu schaffen.Aktuell gehört der FC Lugano wieder regelmässig zu den fünf besten Fussball-Teams der Schweiz. Auch abseits des Spielfelds hat man in Lugano Grosses vor. In Lugano entsteht das PSE – das Polo Sportivo e degli eventi – ein multifunktionales Projekt, das dem FC Lugano ein neues, modernes Stadion bescheren wird, das den guten Leistungen der Fussballer wieder gerecht wird und gleichzeitig das Stadtbild nachhaltig verändert. Wenig Zeit und viel zu tun«Es ist eines der grössten und teuersten Projekte, die im Tessin je realisiert wurden», sagt Karim Ammar, Bauführer und Projektleiter bei der HRS. Das Projekt, offiziell Polo Sportivo e degli Eventi (PSE) genannt, besteht aus verschiedenen Teilprojekten, an dem mehrere Bauunternehmen mitwirken. Auf einer Fläche von etwa 16’000 m² entsteht in einer ersten Phase das neue Fussballstadion, das bis zu 10’000 Zuschauer fassen wird. Direkt daneben wird der «Palazzetto dello Sport» gebaut, eine Halle für Sport- und Musikveranstaltungen. Beide Gebäude zusammen machen rund 20’000 m² aus. Der zweite Abschnitt umfasst zwei Wolkenkratzer, ein Dienstleistungsgebäude der Stadt Lugano und der örtlichen Polizei sowie einen Park. Der dritte Abschnitt widmet sich schliesslich weiteren Wohn- und Bürogebäuden. Anhand der Dimensionen ist der vorgegebene Zeitrahmen für das erste Teilprojekt eine echte Herausforderung. «Der Zeitrahmen beträgt zwei Jahre ab dem ersten Spatenstich», erklärt Giuseppe Di Conza, Chefpolier beim Bauunternehmen GTL und seit 20 Jahren in der Baubranche. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für November 2025 geplant, die Eröffnung des Stadions ab Dezember 2026. «Das ist ein straffer Zeitplan, der eine perfekte Koordination aller Arbeiten erfordert», sagt der Chefpolier. Digital und nachhaltigSein Team kommt gut voran. Die Nordtribünen seien bereits errichtet, das Team macht Mitte Oktober mit den Tribünen im Osten weiter, berichtet Di Conza. Parallel dazu laufen die Arbeiten für die technischen Installationen im Untergeschoss, wie Lüftung und Sanitäranlagen. Um den komplexen Bauprozess effizient zu gestalten, setzen die Bauleiter konsequent auf BIM (Building Information Modeling) und weitere digitale Tools. Aktuell arbeiten rund 100 Personen auf der Baustelle, darunter Elektriker, Installateure und Eisenleger. Der Rohbau ist zu etwa 80% abgeschlossen, und die Fertigstellung der Betonarbeiten ist für Dezember oder Januar geplant. Besondere Aufmerksamkeit wird auch auf Nachhaltigkeit gelegt. «Wir recyceln etwa 5’000 Kubikmeter Material von den alten Tribünen und verwenden es teilweise zur Herstellung von neuen Beton vor Ort für die Fundamente der Sportarena und der Sporthalle», berichtet Ammar. Solche Massnahmen tragen nicht nur zur Kostenersparnis bei, sondern schonen auch die Umwelt.Ein Handwerk, das bleibtFür Giuseppe Di Conza ist das Stadion-Projekt ein Höhepunkt seiner Karriere: Er habe als einfacher Arbeiter angefangen und nach drei Jahren die Schule für Maurer in Gordola besucht. Jetzt bin ich Chefpolier bei einem der grössten Bauprojekte des Tessins. Das macht mich stolz. Giuseppe Di Conza Chefpolier GTL SA Das Projekt im Überblick Bauherrschaft CS Asset Management, Zürich Stadt Lugano, Lugano Grösse Gebäudevolumen ca. 47’081 m³ Grundstücksfläche ca. 64’071 m² Geschossfläche ca. 76’243 m² Gesamtkosten Ca. CHF 350 Mio. (Sport ca. CHF 160 Mio.) Bauzeit 2023 – 2029 Auch Karim Ammar weiss, dass er ein ähnliches Projekt in kaum einer anderen Branche finden würde. «Ein Stadion hat eine Lebensdauer von ca. 100 Jahren, und zu sagen, dass ich mit 28 Jahren daran gearbeitet habe und es mit 30 Jahren fertigstellen werde, ist eine riesige Ehre.»Beide Bauprofis sind sich einig, dass die Arbeit in der Baubranche eine einzigartige Erfüllung bietet. «Es gibt nichts Befriedigenderes, als etwas zu bauen, das bleibt», sagt Di Conza. Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen. Hat auch Ihre Firma ein spannendes Projekt? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] Über den Autor Petra Stocker [email protected] Artikel teilen
Donnerstag, 16.1.2025 Bauberufe | News Faszination Gleisbau Lernende der login Berufsbildung AG arbeiten am Schweizer Schienennetz