Nur noch leichter Anstieg der Baukosten erwartet Das Bundesstatistikamt veröffentlicht den nächsten Baupreisindex vom Oktober 2024 am 19. Dezember. Schätzungsgemäss dürfte der Baupreisindex im Oktober 2024 noch mit 0.5% wachsen, im April 2025 um 0.2%. Mittwoch, 4.12.2024 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Nur noch leichter Anstieg der Baukosten erwartet Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Preisanstieg auf breiter Front Die Preise sind bei 138 von 146 Materialien zwischen Januar 2019 und Dezember 2022 gestiegen. Die Corona-Pandemie, Unterbrüche in den internationalen Lieferketten und Verwerfungen an den Energiemärkten wegen des Kriegs in der Ukraine waren die Ursache. Der Gaspreis für das Gewerbe ist um 70% gestiegen, die grösste Zunahme von allen Materialien. Die anderen grössten Preisanstiege verzeichneten ausserdem Stahl und Holz. Im Gegenzug sind die Preise für Stahl und Holz im Anschluss (bis August 2024) am stärksten gesunken. Aber längst nicht bei allen Materialien wurde ein Preisrückgang beobachtet. Nur bei rund 70 Materialien sind die Preise seit Anfang 2023 wieder gesunken. Aber bei über 60 Materialien sind die Preise noch weiter gestiegen. Bis Ende 2022 haben sich Materialien wie Backsteine oder Beton nur sehr wenig verteuert, danach sind ihre Preise gestiegen und haben sich auf dem erhöhten Niveau quasi festgesetzt. × 2. Zweiteilung bei Preisentwicklung Die 146 Baumaterialien lassen sich in zwei Gruppen einteilen, je nachdem, wie stark ihre Preise schwanken. Statistisch betrachtet wird der zeitliche Gleichlauf (Korrelation) der Materialien verglichen, also ob sich ihre Preistrends zum gleichen Zeitpunkt ändern und in einem ähnlichen Masse. Cluster 1 umfasst die "volatilen Materialpreise", also verarbeitete Metalle, Energiequellen und Verstärkungsmaterialien wie etwa Gas, Strom, Benzin und Diesel sowie verschiedene Metalle wie etwa Aluminium- oder Stahlerzeugnisse und bestimmte Bleche sowie Holzprodukte. Die Preise verändern sich mit einer hohen Frequenz, sie reissen stark nach oben und unten aus. Die Planung mit diesen Materialien ist für ein Unternehmen schwierig zu handhaben. Ein gewisses Polster im Lager kann helfen, um Preisspitzen zu überstehen, denn nach einem Anstieg werden die Preise sicherlich bald wieder sinken. Anders verhalten sich die "trägen» Materialpreise im Cluster 2. Diese Materialien kennzeichnen sich durch relativ stabile Kosten dank standardisierten Produktionsprozessen und Nachfrageverläufen. Plötzliche Preissprünge sind nahezu ausgeschlossen. Wenn sie sich aber erst mal verteuert haben, ist es schwierig, dieses Preisniveau wieder zu senken. Zu dieser Gruppe gehören etwa Kies, Backsteine, Betonwaren, Dachlatten, Kunststoffprodukte sowie Bauschreinerei und Innenausbauwaren. × 3. Die wichtigsten Treiber der Baupreise Die Kosten der Baumaterialien sind ein sehr wichtiger Treiber für den Baupreisindex, der zwei Mal im Jahr vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht wird. Das erste Cluster mit den volatilen Preisen begründet manche Preisausschläge vom Index. Sie sind aber immer gedämpft dank dem zweiten, trägen Materialcluster. Sobald sich letzterer aber verteuert, hebt sich der ganze Preisindex. Schliesslich macht das Baumaterial beispielsweise bei einem Einfamilienhaus 40% der Gesamtkosten aus. Aber noch weitere Treiber beeinflussen die Entwicklung vom Baupreisindex. Dazu gehören etwa die Löhne in der gesamten Baubranche, aber auch die Konsumentenpreise. Diese Faktoren sind ebenfalls eher träge. So senken Unternehmen Löhne praktisch nie nach unten und passen sie lediglich einmal im Jahr nach oben nach. Laut KOF-Umfrage werden die Unternehmen die Löhne 2025 in der gesamten Baubranche um 1.5% anheben. Die Inflation dürfte gemäss Bankprognosen leicht über 1% liegen. Jahrelang zeigte der Strompreis eine stabile Entwicklung auf, bis er plötzlich ab 2022 durch die Decke schoss. 2025 dürfte der Strompreis gemäss ELCom im Mittel um 10% sinken. × 4. Baupreise wachsen weiter, aber langsam Basierend auf den in Grafik 3 genannten Treibern lässt sich die weitere Entwicklung des Baupreisindexes abschätzen. Das Bundestatistikamt führt seine Erhebungen zwei Mal im Jahr durch, stets im Oktober und April. Zwei Monate später werden die Ergebnisse veröffentlicht. Der Index dürfte schätzungsweise im Oktober 2024 und April 2025 noch leicht zulegen. Im Oktober 2024 dürften die Preise noch um 0.5% gegenüber Oktober 2023 zulegen. Im April 2025 wird nur noch ein minimales Wachstum von 0.2% gegenüber Vorjahresmonat erwartet. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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