Parkplatz und Ladestation zum Stundentarif

Zukunftsexperte Timo Leukefeld vertrat am SAK-Forum die Ansicht, dass Gebäude in Zukunft zusätzliche Einnahmen generieren müssen, weil die Kaufkraft der Mieterinnen und Mieter sinkt. Ein Start-up-Unternehmen aus Zürich ermöglicht es Immobilienbesitzern, ihre Erträge aus Gebäuden zu steigern, indem sie Ladestationen und Parkplätze minuten-, stunden-, tage-, wochen- oder langfristig vermieten. Der gesamte Prozess, von der Werbung über den Vertragsabschluss bis hin zu digitalen Schlüsseln und Zahlungen, erfolgt automatisch.

 

Die Suche nach Parkplätzen in bestimmten Städten oder Stadtvierteln ist mühsam. Man fährt eine Strasse in der Nachbarschaft nach der anderen entlang, immer auf der Suche nach einem Parkplatz. Das erzeugt mehr Verkehr. Eine wissenschaftliche Studie über den Verkehr in der Zürcher Innenstadt hat ergeben, dass der Anteil des Suchverkehrs zwischen 11 und 16 Uhr zwischen 20 und sogar 70 Prozent beträgt. Gemäss einer weiteren Studie der Universität Zürich erzeugt ein einziger Parkplatz zusätzlichen Verkehr durch die Parkplatzsuche, der sich im Laufe eines Jahres auf mehrere tausend gefahrene Kilometer summieren kann. Das verursacht nicht nur Staus, sondern auch Emissionen.

Zukunftsexperte Timo Leukefeld ist davon überzeugt, dass Gebäude in Zukunft mehr Einkommen für ihre Besitzer generieren müssen, weil die Instandhaltung von Gebäuden immer teurer wird. Gleichzeitig rechnet er damit, dass die Kaufkraft der Mieter abnehmen wird. Infolgedessen werden die Mieten eher sinken als steigen. Wie aber sollen Immobilienbesitzer Geld verdienen? Die Antwort lautet: durch Innovation in der Bewirtschaftung.

Garagentor, öffne dich!

Der eigentliche Grund für den zunehmenden Verkehr ist nicht, dass wir mehr Parkplätze benötigen, sondern dass der vorhandene Platz nicht optimal genutzt wird. In Zürich zum Beispiel gibt es rund 22000 ungenutzte Parkplätze abseits der Strasse. Das Zürcher Start-up Share.P ermöglicht es privaten Parkplatzbesitzern, ihre Parkflächen flexibel zu vermieten. Die Verifizierung des Nutzers erfolgt über eine mobile App, die ein umfassendes System für zukünftige Parkplatzreservierungen bietet und das Öffnen des Garagentors mit einem Klick ermöglicht. Dank automatisierter Online-Anzeige, digitalen Verträgen und dem Wegfall der Schlüsselübergabe ermöglicht das von Share.P angebotene System den Gebäudeeigentümern, die Kosten für die Vermietung eines einzelnen Parkplatzes von rund 750 Franken auf durchschnittlich 54 Franken zu senken. Die einmaligen Kosten für das dazu notwendige Gerät inklusive Installation betragen weniger als 1000 Franken pro Garagentor oder Schranke. Share.P-Gründer Mateusz Wojdylo ergänzt: «Gebäudeeigentümer können auch Ladestationen an den Parkplätzen installieren, damit Mieter und Gäste ihre E-Autos aufladen können. Unsere App erfasst automatisch die verbrauchte Energie und berechnet sie zu dem vom Eigentümer festgelegten Tarif, so dass die Ladeinfrastruktur letztendlich rentabel wird.»

Share.P ist bereits in der Stadt Zürich gestartet und plant die Expansion in andere Schweizer Städte und in Europa. Der Start in Deutschland ist noch vor Ende des Jahres geplant.

Weitere Informationen unter hier.

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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