BIM Day Geneva - Projektallianzen: Best for project Montag, 17.3.2025 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baupraxis BIM Day Geneva – Projektallianzen: Best for project Die neue Vertragsart der Projektallianzen kommt insbesondere bei Bauprojekten zur Anwendung. Jean-Rodolphe Fiechter erläuterte die Prinzipien dieses Ansatzes am BIM DAY GVA vom vergangenen 6. Februar in Genf. Nach nur vier Ausgaben gehört der BIM DAY GAV zu den wichtigsten Veranstaltungen der Bauwirtschaft. Über 300 Fachleute kamen zu der Vortragsreihe rund um die aktuellsten Themen zusammen.Am späten Vormittag präsentierte Jean-Rodolphe Fiechter, Rechtsanwalt, Kanzleipartner von Kellerhals Carrard, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht, das Thema «Rechtliche Neuerung: Planen und Bauen in Projektallianzen». Dieser in der Bauwirtschaft revolutionäre Ansatz ist eine klare Antwort auf die durch BIM entstehenden Herausforderungen.Trotz gutem Willen und dem aufrichtigen Wunsch, eine hohe Bauqualität zu erreichen, zwingen heute übliche Vertragsstrukturen die Unternehmen dazu, sich stark auf die eigene Rentabilität zu fokussieren. Vor allem bei Projekten von General‑ oder Totalunternehmen ist dies der Fall. Der Bauherrschaft wird ein Pauschalpreis für möglichst detailliert beschriebene Arbeiten vorgelegt, nur damit das Unternehmen anschliessend teure Nachträge aufgrund Schwachstellen und Versäumnissen verrechnet. Dabei schauen alle nur auf ihre eigenen Interessen. In den letzten zwanzig Jahren, so Fiechter, verbreitete sich dieses Phänomen immer mehr und sorgte obendrein für eine exponentiell zunehmende Anzahl Streitfälle.Projektallianzen gehen neue Wege in der Planung und Realisation von Bauvorhaben. Das Prinzip dahinter: Die Eigeninteressen aller beteiligten Parteien werden mit den Projektinteressen gleichgesetzt. Die Partner erarbeiten so gemeinsam frühzeitig nachhaltige Lösungen und tragen die Risiken miteinander. Auf internationaler Ebene hat sich dieses Zusammenarbeitsmodell bereits etabliert. Es kommt vor allem bei langfristigen und komplexen Vorhaben zur Anwendung.Durch die Zusammenarbeit in Projektallianzen wird die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen gefördert. Das steigert die Chancen, dass nachhaltige Bauwerke und Infrastrukturprojekte entstehen und damit auch der Lebensraum zukunftsfähig gestaltet wird. Vor Kurzem erarbeitete die SIA das Merkblatt 2065, einen Ansatz, dem fast alle Schweizer Kantone zugestimmt haben.Voraussetzung für die Anwendung von Projektallianzen ist eine gemeinsame lösungsorientierte und wertebasierte Zusammenarbeitskultur. Verantwortlichkeiten werden in diesem Modell gemeinsam getragen ohne gegenseitige Schuldzuweisungen. Risiken werden gemeinsam gesteuert. Bei Projektallianzen steht zudem die gemeinsame Leistung im Vordergrund: Die Suche nach Lösungen, gegenseitige Unterstützung und der Zeitgewinn kommen allen Beteiligten zugute. Ein integriertes Team bestimmt die Leistungen und Kosten im Dialog und steuert das Projekt gemeinsam nach dem Prinzip «best for project». Die Vergütung erfolgt dabei anreizbasiert und erfolgsabhängig.Diese Vertragsart verlangt von den Unternehmen eine frühzeitige Beteiligung an den Bauprojekten. Im Gegensatz zu herkömmlichen bilateralen Verträgen vereint die Allianz alle Partner rund um ein gemeinsames Ziel: die Bauqualität zu steigern und gleichzeitig Lieferfristen und Budgets einzuhalten. Digitale Neuerungen, künstliche Intelligenz und Robotik beeinflussen die heutige Bauwirtschaft. Vor diesem Hintergrund dient der Allianzvertrag als Vertragsrahmen, der an BIM angepasst ist, denn er kombiniert Zusammenarbeitsmethoden mit fortschrittlichen technologischen Tools.Eine Projektallianz stellt die partnerschaftliche Kultur und die Freude am Bauen ins Zentrum. Das wiederum dürfte auch die Attraktivität der Berufe in der Planungs- und Baubranche steigern. Autor: Massimo Simone Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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