Sanierung eines Schweizer Bahn-Wahrzeichens

Erneuerung des Sitter-Viadukts der Appenzeller Bahnen durch die Cellere Bau AG

Was braucht es, um ein historisches Bauwerk in die Zukunft zu führen? Viel Fleiss und eine Kombination aus Fachwissen, Erfahrung und Engagement. Das zeigt die Perspektive eines Bauführers.

 


Das Sitter-Viadukt ist eine der bekanntesten Zugbrücken der Schweiz: eine technisch beeindruckende Konstruktion und zugleich auch ein denkmalgeschütztes Bauwerk mit historischer Bedeutung – es ist die längste Meterspurbrücke der Schweiz und hat weit über die Region hinaus Strahlkraft. Die ursprüngliche Bauweise des Viadukts hat jedoch nach über 120 Jahren deutliche Schäden aufgewiesen. «Nach einem so langen Betrieb sind solche Schäden zu erwarten», erklärt Benedikt Lipp, Leiter Infrastrukturbau bei der Cellere Bau AG, die die Sanierung des Viadukts verantwortet. Benedikt Lipp arbeitet als Projektleiter im Hintergrund, aber mit voller Verantwortung.

Um ein solches Projekt leiten zu können, sind viele Jahre Erfahrung in der Kalkulation, der Akquisition und der Umsetzung notwendig.

Benedikt Lipp
Leiter Infrastrukturbau Cellere Bau AG,

Obwohl die Erneuerung des Viadukts noch hätte hinausgezögert werden können, wurde die Sanierung im Zusammenhang mit der Totalsperrung der benachbarten Sitterbrücke vorgezogen, um Synergien zu nutzen.

 

 

Willst auch Du Deine Karriere auf dem Bau vorantreiben? Dann informiere Dich unter www.bauberufe.ch oder direkt bei der Cellere Bau AG unter https://cellere.ch/offene-stellen/ 

Eine denkmalpflegerische Herausforderung

Der genaue Zustand der Betonstruktur war zunächst nicht vollständig klar. Erst nachdem die «Verpackung» weg war, die äussere Spritzbeton-Verkleidung aus den 1960er Jahren entfernt wurde, zeigte sich, in welchem Zustand der tragende Stampfbeton war: teils kritisch. «Die fortlaufende Zerstörung der Oberfläche durch die Witterung, sprich Wassereintritt und Frost, hatte dem Stampfbeton erheblich zugesetzt», so Lipp.

Mit Fleiss, Engagement und Köpfchen kann man eine Laufbahn auf dem Bau sowohl interessant als auch lukrativ gestalten.

Benedikt Lipp
Leiter Infrastrukturbau Cellere Bau AG

Vollsperrung und Grossgeräte im Einsatz

Zeit, aktiv zu werden für das tatkräftige Team um den Bauführer. Die Arbeiten am Viadukt erfolgten in mehreren Phasen. Nach einer Vorbereitungsphase folgte eine Intensivphase mit einer vierwöchigen Vollsperrung, während jener der Schottertrog und die Gleise rückgebaut und durch neue Elemente ersetzt wurden. Ein beeindruckendes Bild boten die Mobilkrane: Ein 500-Tonnen-Mobilkran war die aussergewöhnlichste Maschine vor Ort, unterstützt von weiteren Kränen, um den Schottertrog auszutauschen. Bis zu 50 Personen arbeiteten in dieser Phase in zwei Schichten an sechs Tagen die Woche, um den Zeitplan einzuhalten.

 

 

 

Nach der Vollsperrung ging es an die detaillierte Aufbereitung der Fassade, das Ersetzen des Spritzbetons und das Auftragen des speziellen Verputzes. Besonders wichtig: Der ursprüngliche Charakter des Viadukts sollte aufgrund des Denkmalschutzes unbedingt bewahrt werden. Dazu gehörte die Verwendung von Granitsteinen für den oberen Randabschluss sowie ein spezieller Verputz und ein Graffiti-Schutz, der denkmalpflegerischen Anforderungen gerecht werden musste.

Die Sanierung des Viadukts wurde Mitte Juli erfolgreich abgeschlossen und dem Bauherrn von den Appenzeller Bahnen zur vollsten Zufriedenheit übergeben. Doch die Arbeit ist noch nicht ganz zu Ende: Die Korrosionsschutzarbeiten an der benachbarten Sitterbrücke laufen weiterhin, mit einem geplanten Abschluss im Oktober.

 

Eine erfüllende Herausforderung

«Um ein solches Projekt leiten zu können, sind viele Jahre Erfahrung in der Kalkulation, der Akquisition und der Umsetzung notwendig», betont Lipp. Projekte dieser Grösse sind zwar in den Grundzügen planbar, doch immer wieder erfordert der Bauprozess Flexibilität und tiefes Fachwissen – von der Polier-Ebene bis zum Bauführer.

 

 

Benedikt Lipp blickt erfreut auf das Projekt zurück. Wenn gut geplant und mit vorhandenem Fachwissen durchgeführt, können massive Bauprojekte innert kürzester Zeit den Prozess von alt zu neu durchlaufen. «Das ist unglaublich zufriedenstellend», sagt er.

Vielleicht gibt es eine solche Erfüllung auch in anderen Branchen, aber in der Baubranche gibt es sie sicher. Auch deswegen empfiehlt er jedem, einen Bauberuf zu erlernen, sagt Lipp. «Mit Fleiss, Engagement und Köpfchen kann man eine Laufbahn auf dem Bau sowohl interessant als auch lukrativ gestalten.»

 

 

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein spannendes Projekt? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

pic

Petra Stocker

[email protected]

Artikel teilen