Schenken Sie Ihrem Gehör die nötige Aufmerksamkeit: Gehörschutzmittel auf dem Bau Donnerstag, 21.11.2024 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Arbeitssicherheit BfA-Kampagne Schenken Sie Ihrem Gehör die nötige Aufmerksamkeit: Gehörschutzmittel auf dem Bau Wer mit dem passenden Gehörschutz arbeitet, bewahrt sein Gehör langfristig vor Schäden. Peter Schnyder, Teamleiter im Audiomobil der Suva, erklärt, wie man sich effektiv vor Hörverlust schützen kann. «Was hast du gesagt?» Diesen oder einen ähnlichen Satz haben wir alle schon gehört. Doch selten fragen wir uns, warum er ausgesprochen wurde. Häufig steckt dahinter mehr als nur Unaufmerksamkeit: Hörverlust ist ein weit verbreitetes Problem. Unser Gehör ist ein sensibles Organ, das geschützt werden muss. Denn einmal defekt, ist es nicht mehr zu reparieren.Hörverlust durch Lärm: Eine vermeidbare GefahrAnders als der altersbedingte Hörverlust kann Lärm den Verfall der Haarzellen im Ohr beschleunigen. Bereits ab einem Geräuschpegel von 85 Dezibel – etwa so laut wie ein Rasenmäher – besteht die Gefahr, dass das Gehör Schaden nimmt. Und dies kann schnell geschehen: «Ein einziger, kurzer, aber sehr lauter Knall, ein sogenanntes Knalltrauma, kann die empfindlichen Strukturen im Innenohr irreparabel schädigen», erklärt Peter Schnyder im Audiomobil der Suva. Wer regelmässig über längere Zeiträume hohen Lärmbelastungen ausgesetzt ist, wie dies auf Baustellen der Fall ist, riskiert eine sogenannte Lärmschwerhörigkeit, die schleichend eintritt. Darum ist das Tragen von geeignetem Gehörschutz wichtig und sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Das Audiomobil der Suva ist in der ganzen Schweiz unterwegs und prüft das Gehör der Arbeitenden. «Bis zum 40. Lebensjahr prüfen wir in regelmässigen Abständen das Gehör. Pro Jahr sind das circa 8000 Untersuchen pro Audiomobil», erklärt der Fachmann. Beim Vorsorgeuntersuch wird ein Audiogramm erstellt und bei Bedarf ein Bild des Trommelfells gemacht. Wird eine Beeinträchtigung des Gehörs feststellt, kann man geeignete Massnahmen in die Wege leiten, um eine spätere Schwerhörigkeit zu vermeiden oder zu vermindern.Auswahl der passenden GehörschutzmittelWer seine Mitarbeitenden bei der Auswahl des passenden Gehörschutz mit einbezieht, hat gute Chancen, dass die Tragedisziplin erhöht wird. Denn: Der Gehörschutz muss gut sitzen und bequem sein, damit die Mitarbeitenden ihn bei Bedarf den ganzen Tag tragen. Gehörschutzpfropfen, -kapseln und -otoplastiken bieten unterschiedliche Lösungen für verschiedene Bedürfnisse. «Der beste Gehörschutz ist der, der auch getragen wird,» weiss Schnyder zu berichten. «Die Materialgrundlage muss stimmen. Ich erlebe immer wieder, dass Mitarbeitenden nicht genügend informiert sind. Umso grösser ist dann die Überraschung, wenn ich ihnen Kunststoffpfropfen in verschiedenen Grössen zeigen und diese auch ausprobieren lasse. So wie jeder Mensch unterschiedlich grosse Füsse hat, so ist es auch mit dem Gehörgang».Auf dem Gehörschutz ist neben der Grösse auch der SNR-Wert angezeigt. Dieser Wert zeigt an, wie effektiv der Schutz bei richtiger Anwendung ist – je höher, desto stärker. Ein Gehörschutz mit einem SNR-Wert von 35 dB dämmt zum Beispiel eine Lärmbelastung von 100 dB auf 65 dB herunter. In lauten Umgebungen, in denen Kommunikation aber trotzdem wichtig ist, sind Gehörschutzmittel mit integrierten Kommunikationssystemen sinnvoll.Fazit: Prävention als SchlüsselOb natürlich, oder durch Lärm verursacht – Hörverlust ist ein ernstes Problem, das oft zu spät erkannt wird. «Erst kürzlich meinte ein 65-jähriger Gleisbauer, er hätte früher auf sein Gehör achten sollen, nun sei es zu spät», erzählt der Fachmann aus dem Alltag im Audiomobil. Auf Baustellen muss deshalb präventiver Gehörschutz an erster Stelle stehen.Aber auch im Alltag sollten wir auf unser Gehör achten und laute Umgebungen meiden, wenn es möglich ist. Denn am Ende ist die beste «Medizin» gegen Hörverlust immer noch die Vorbeugung. Durch eine Kombination aus besserem Schutz auf der Arbeit und mehr Bewusstsein im Alltag können wir viel dafür tun, dass das Gehör auch im Alter erhalten bleibt. Ein «Was hast du gesagt?» sollte schliesslich nicht zur Gewohnheit werden – weder auf der Baustelle noch im Alltag.Für weitere Informationen steht Ihnen die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit BfA sehr gerne unter [email protected] zur Verfügung. Autorin: Heidi Bacchilega Mehr Infos zur Arbeitssicherheit Schweizerischer Baumeisterverband (SBV) – Informationen zur Sicherheitskultur auf Baustellen: Suva: Gehörschutz bei der Arbeit und in der Freizeit Schallpegeltabelle Lärmschutz am Arbeitsplatz Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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