Schweizer Strassen und Schienen überwiegend gut bis mittelmässig Donnerstag, 23.1.2025 | 07:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Schweizer Strassen und Schienen überwiegend gut bis mittelmässig Es braucht aber eine regelmässige Sanierung, damit nicht wie in Deutschland vier von fünf Unternehmen von einer mangelhaften Infrastruktur betroffen sind. Nationalstrassen in mittelmässigem Zustand Die Fahrbahnen der Nationalstrassen sind weitgehend in einem guten Zustand (73%). Aber bei anderen wichtigen Elementen entlang den Nationalstrassen – Brücken, Tunnel, Betriebs- und Sicherheitsausrüstig – sieht es nicht so rosig aus. Zwischen 5% und 17% dieser Elemente erhalten das Urteil «gut» vom Astra, 68% bis 75% hingegen nur «mittelmässig». 14-19% der Tunnels und der Betriebs- und Sicherheitsausrüstig werden nur als ausreichend eingestuft, hier wären baldige Sanierungs- oder Ersatzarbeiten bald angezeigt. Grosse Qualitätsunterschiede bei den Kantonsstrassen Der Bund ist für die Nationalstrassen zuständig, die Kantone für die Kantonalstrassen. In den Kantonen Aargau, Bern, Graubünden, Nidwalden, Solothurn und Zürich ist gemäss einer Erhebung von Infra Suisse befinden sich mindestens die Hälfte der Kantonsstrassen in einem guten Zustand. Vergibt man Schulnoten (von einer 5 für den Anteil der guten Strassen bis hin zu einer 1 für einen schlechten Strassenzustand), so ist Graubünden mit einer Note von 4.36 Klassenprimus, dicht gefolgt von Solothurn und Aargau. Handlungsbedarf besteht hingegen im Wallis, Jura und Tessin, wo nahezu jede dritte Kantonstrasse als kritisch oder schlecht einzustufen ist. Aufholbedarf bei der Bahn hat zugenommen Neben der Strasse ist die Schiene der nächstwichtige Infrastrukturbereich. Nicht nur für Pendler und Reisende, sondern auch Güter werden mit dem Zug transportiert. Der Investitionsbedarf, um die SBB-Bahnanlagen zu erneuern oder zu ersetzen, damit weiterhin ein zuverlässiger Betrieb garantiert werden kann, haben mittlerweile auf 8 Milliarden Franken zugenommen. Der Aufholbedarf liegt zur Hälfte bei der Fahrbahn, also Schienen und Gleisbett. Unternehmen in Deutschland leiden erheblich unter mangelhafter Infrastruktur Die Schweizer Infrastruktur von Strasse und Schiene befindet sich überwiegend in einem guten bis mittelmässigen Zustand. Eher selten besteht dringender Sanierungsbedarf. Allerdings ist eine regelmässige Wartung wichtig, damit die Qualität und damit Nutzung der Infrastruktur nicht innerhalb von nur wenigen Jahren deutlich abnimmt. In Deutschland schätzen Studien den Aufholbedarf für die Sanierung der Infrastruktur auf 400 bis 600 Milliarden Euro. Im Jahr 2013 haben 64% der Unternehmen angegeben, dass sie aufgrund der Strassenqualität geringfügig oder deutlich in ihren Geschäftsablaufen gestört sind. 2018 waren es schon 72% und 2022 bereits 78%. Auf der Schiene – diese Werte betreffen vor allem den Güterverkehr – sind die Zahlen von 21% über 25% auf 35% geklettert. Insgesamt zeigen mehrere Erhebungen, dass sich die Strassen- und Schieneninfrastruktur in Deutschland in einem weit schlechteren Zustand befindet als in der Schweiz. Eine regelmässige Wartung der Strassen und Schienen ist jedoch notwendig, damit die Unternehmen in der Schweiz nicht plötzlich ebenso beeinträchtigt sind. Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen