Sicherer Transport von Lasten mit dem Turmdrehkran

Der sichere Transport von Lasten auf der Baustelle beginnt beim Ablad und hört dort auf, wo das Material in den Bauprozess übergeht. Sicherheit beim Lastentransport ist also mehr als nur sichere Lastaufnahme- und Anschlagmittel.

Der sichere Lastentransport fängt nicht erst beim Anschlagen von Lasten an. Schon bei der Sicherung des Materials muss darauf geachtet werden, dass dieses nicht beispielsweise, während dem Transport vom Pallet, oder dem Transportbehälter fallen kann. Beim Transport der Last kann es immer wieder mal vorkommen, dass die angehängte Last beim Beschleunigen und Abbremsen oder manuelle Bewegungskorrekturen des Kranführers aber auch durch Windböen ins Pendeln kommt. Um einen Verlust oder Teilverlust der Ladung zu verhindern, muss diese daher vor dem Transport vollständig gesichert werden.

Sobald die Ladung selbst gesichert ist, gilt es sicherzustellen, dass diese korrekt mit dem Lastaufnahmemittel oder den Anschlagmitteln verbunden wird. Bei der Verwendung von Lastaufnahmemittel in Form von Greifer, Zangen etc. gilt es sich zu vergewissern, dass diese die Last so fassen, dass der Griff festsitzt und ein Entgleiten aus dem Griff verhindert wird.

Beim Einsatz von Krangabeln für den Transport von Paletten kann im Winter zudem die Gefahr bestehen, dass die Zinken vereist sind. Ist die Last in solchen Fällen nicht an der Krangabel gesichert, kann diese bei Pendelbewegungen von den tragenden Zinken abrutschen.

Wird das Material direkt über Anschlagmittel mit dem Kran verbunden, gilt es die Anschlagpunkte korrekt zu bestimmen. Diese Aufgabe erfordert besondere Kenntnisse, die unter anderem während der Ausbildung «Anschlagen von Lasten» erworben werden. Um die Anschlagpunkte zu bestimmen, muss vorgängig der Schwerpunkt der Last ermittelt werden. Je nach Form und Gewicht der Last, entscheidet sich die verantwortliche Person für das Anschlagen der Lasten, welche Anschlagart zur Anwendung kommen soll, und was das erforderliche Anschlagmittel (Tragfähigkeit und Beschaffenheit) sein muss.

Beim Anschlagen der Lasten ist stets darauf zu achten, dass nur geprüfte und unbeschädigte Anschlagmittel eingesetzt werden. Seile, Ketten und Bänder dürfen nicht verknotet oder verdreht sein. Müssen sie über scharfe Kanten gezogen werden, sollen Kantenschoner oder Schutzschläuche verwendet werden. Über einen Lasthaken wird dann die Last mit dem Kran verbunden. Eine Lasthakensicherung sorgt dafür, dass das Anschlagmittel sicher im Lasthaken eingehängt bleibt.

Die Kommunikation mit dem Kranführer oder der Kranführerin ist zentral für die Sicherheit beim Lastentransport. Aufgrund der teils grossen Distanz zwischen den Personen am Boden und der Person im Kran geschieht diese unter Einsatz von drahtlosen Kommunikationsmitteln oder Handzeichen. Es ist wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden die einzusetzenden Handzeichen kennen und korrekt anwenden. Beim Einsatz von Kommunikationsmittel ist darauf zu achten, dass klar und deutlich gesprochen wird. Hier ist es sinnvoll, sich vorgängig auf die verwendeten Begriffe mit dem Kranführer zu einigen.

Beim Anheben der Last kann es immer vorkommen, dass die Last als erstes ins Pendeln kommt. Die Gründe hierfür können das fehlende Zusammenspiel zwischen Lastenschwerpunkt und den gewählten Anschlagpunkten sein, aber auch dass der Kranhaken sich beim Anheben nicht mittig über dem Schwerpunkt der Last befindet. Vor dem Anheben der Last ist es daher wichtig, dass sich keine Person im Gefahrenbereich aufhält.

Beim Transport ist darauf zu achten, dass Lasten nicht höher gehoben werden, als dies für den Transport unbedingt notwendig ist. Erst wenn die Last am Bestimmungsort sicher abgesetzt und gegen Umfallen oder Wegrollen gesichert ist, können die Anschlagmittel gelöst werden und der Lastentransport ist beendet.

Fazit: Der sichere Transport von Lasten bedingt ein sauberes Zusammenspiel und das Wahrnehmen der jeweiligen Verantwortung, aller in der Transportkette involvierten Parteien.