So behalten Bauarbeitende auch im Sommer einen kühlen Kopf

«Wichtig sind wie bei einem Fussballmatch regelmässige Trinkpausen.»

Gut geschützt ist die Arbeit im Freien bei hochsommerlichen Temperaturen sicherer, angenehmer und effizienter. Bei der Eberli Bau AG in Sarnen OW ist Bauführer Daniel Enz als Kontaktperson für Arbeitssicherheit des Unternehmens (KOPAS) dafür zuständig, dass die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle für die Bauarbeitenden stimmen und die Schutzmassnahmen bei Sonne und Hitze eingehalten werden. Wichtig sind auf dem Bau ähnlich wie bei einem hochsommerlichen Fussballspiel regelmässige Trinkpausen. «Wir stellen Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure zur Verfügung», sagt Enz. Der Polier könne die benötigte Menge bestellen. Auch steht in allen Baracken ein Kühlschrank. «Weiter hat es dort Sonnencrème. Bauführer und Poliere achten darauf, dass ihre Leute sich mehrmals täglich eincrèmen und regelmässig trinken», so Enz.

«Seit letztem Sommer ist beispielsweise der befeuchtbare Nackenschutz mit Stirnblende in den heissesten Monaten obligatorisch», sagt er. Die Akzeptanz sei überaus positiv. «Bei uns arbeiten viele Portugiesen. Diese sind sich hohe Temperaturen aus ihrer Heimat gewohnt. Sie zogen jedoch als Erste einen Nackenschutz an und gingen mit gutem Vorbild voran.» Ein Plus sei sicher der bei der Eberli Bau AG verwendete Helm mit bereits fix integrierter Stirnblende. So ausgerüstet würden die empfindlichen Stellen am Kopf wie Nase, Ohren und Nacken vor der gefährlichen UV-Strahlung geschützt.

Bauarbeiter Daniele Bono schätzt den Nackenschutz, wenngleich er einräumt, dass man mit diesem noch mehr schwitze. Lieber würde er deshalb am Morgen früher mit der Arbeit starten. «Ich habe keine Mühe mit Aufstehen», meint er lachend. «Weshalb nicht um 6 Uhr?» Im Sommer legen die Bauarbeitenden der Eberli Bau AG momentan um 6.45 Uhr los. Für Enz ist es wesentlich, dass körperlich anstrengende Arbeiten auf den Baustellen vor allem im Juni und Juli wenn möglich im Schatten und nicht in der prallen Sonne durchgeführt werden. Auch ist er darauf bedacht, dass die Baracken möglichst im Schatten stehen. «Wir überlegen uns den Einsatz von Zelten als Schattenspender.»

Nichtsdestotrotz appelliert er an die Eigenverantwortung: «Jeder muss im Hochsommer zu sich selber schauen und wenn sich ein Mitarbeiter unwohl fühlt, muss er das sofort sagen.» Aus Sicherheitsgründen würden an heissen Tagen auch immer mindestens zwei Arbeitnehmende zusammen eine Aufgabe erledigen.

Damit die Mitarbeitenden sicher und angenehm durch die sommerlichen Hitzeperioden kommen, führt die Eberli Bau AG regelmässig Schulungen durch. Um die Leute noch direkter und einfacher zu erreichen, setzt die Firma zusätzlich auf eine App. Kurz und bündig informiert sie dort anfangs Sommer über die Gefahren von Hitze und UV-Strahlung – und gibt Tipps zum richtigen Verhalten. Zudem sensibilisiert sie das Baustellenpersonal für funktionale und schützende Kleidung, Sonnenschutz und Sonnenbrille. Derweil hat Bauführer Enz einen weiteren guten Rat für den Sommer: «Ganz wichtig ist speziell in warmen Nächten auch genügend Schlaf».

 

Autor: Max Fischer

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Schweizerischer Baumeisterverband

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