So kann eine 10-Millionen-Schweiz gelingen Montag, 1.7.2024 | 11:05 ... Schweizerischer Baumeisterverband Politik & Medien Medienmitteilungen So kann eine 10-Millionen-Schweiz gelingen Der «Tag der Bauwirtschaft» der grösste Netzwerk-Anlass der Schweizer Baubranche, lockte am 28. Juni 2024 über 700 Personen nach Zürich-Oerlikon. Der Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbands Gian-Luca Lardi skizzierte die Herausforderungen der 10-Millionen-Schweiz und präsentierte Lösungen zur Linderung der Wohnungsknappheit und für eine leistungsfähige Mobilität. Weitere Highlights der Veranstaltung waren die Gastauftritte von Umweltpionier Bertrand Piccard, Ökonom Martin Neff und der Sängerin Joya Marleen. × «Die Rekordjahre mögen vorbei sein, aber unsere Branche konsolidiert sich auf einem hohen Niveau.» So zeigte sich Gian-Luca Lardi, Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV, am heutigen «Tag der Bauwirtschaft» in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon zuversichtlich mit der aktuellen Konjunkturlage: «Regionale Rückgänge des Hochbaus konnten fast überall durch eine verbesserte Auftragslage im Tiefbau wettgemacht werden.» Insgesamt sei die Bauwirtschaft weiterhin eine der tragenden Stützen der Schweizer Volkswirtschaft und der Gesellschaft. Im Mittelpunkt der grössten Netzwerk-Veranstaltung der Schweizer Baubranche, der wiederum von über 700 Mitgliedern gut besucht wurde, stand die «10-Millionen-Schweiz». So viele Menschen werden 2045 voraussichtlich in der Schweiz leben. Dieses Wachstum bringe eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Dabei sei die Baubranche eine der zentralen Lösungsanbieter, so zum Beispiel bei der zunehmenden Wohnungsknappheit. Massnahmen gegen WohnungsknappheitUm dieser Wohnungsknappheit heute und morgen erfolgreich zu begegnen, brauche die Schweizer Bauwirtschaft bessere Rahmenbedingungen. Laut Lardi stünden dabei vier Forderungen im Vordergrund. Erstens: Verdichten. «Durch energetische Sanierungen inklusive Aufstockung oder durch Ersatzneubauten kann viel zusätzliche Nutzfläche gewonnen werden, ohne einen einzigen Quadratmeter unbebauten Boden in Anspruch zu nehmen», sagte Lardi. Was notabene nicht heisse, Wolkenkratzer zu bauen, sondern eher Massnahmen wie von einer 4-stöckigen auf eine 5-stöckige Schweiz bedingen würde. Zweitens: Büro- in Wohnflächen umnutzen. Die strikte Unterscheidung zwischen Wohn- und Arbeitszonen sei veraltet, so Lardi weiter. Mischzonen hätten den angenehmen Nebeneffekt, dass sich die Distanzen zwischen Arbeiten und Wohnen verkürzen und die Verkehrsbelastung abnähme. Drittens: Korrigieren einer negativen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Als Folge von Fehlregulierungen im Mietwohnungsrecht und fragwürdigen Privilegien im Steuersystem bewohnen Personen im dritten Lebensabschnitt heute durchschnittlich 71 m2 Wohnfläche, während junge Generationen mit 41 m2 auskommen müssten. Auch hier sei die Politik gefordert. Lardi: «Eine Liberalisierung würde altrechtliche Wohnflächen freigeben und somit das Angebot erhöhen, was preisdämpfend wirken würde.» Viertens: Verfahren beschleunigen. Für Lardi sind Einsprachen die grössten Stolpersteine auf dem Weg zu mehr Wohnungen. Deshalb müssten die Anreize beseitigt und die Bewilligungsverfahren verschlankt werden. STEP: Wichtige VolksabstimmungDer Bau von zunehmendem Wohnraum benötigt zwingend eine kontinuierliche Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur. Einen wichtigen Beitrag kann gemäss Lardi das Strategische Entwicklungsprogramm Nationalstrassen (STEP) leisten. Über diese eidgenössische Vorlage, die sechs grosse Teilprojekte zur Engpassbeseitigung im ganzen Land beinhaltet, wird das Stimmvolk im November 2024 befinden. Der SBV tritt für ein Ja zu dieser Vorlage ein. Gleichzeitig fordert der Verband ein leistungsfähiges Mobilitätsangebot, bei dem alle Transportmittel pragmatisch kombiniert werden. Nur so könne eine echte Optimierung stattfinden. Lardi betonte dabei die Wichtigkeit des kürzlich vom Parlament beschlossenen Umweltschutzgesetzes, in welchem die Lärmschutzkriterien angepasst werden: «So können die fehlenden Wohnungen, die seit Jahren aus Lärmschutzgründen gerichtlich blockiert sind, endlich gebaut werden.» Illustre GastauftritteEin weiteres Highlight am Tag der Bauwirtschaft war das Referat von Umweltpionier Bertrand Piccard. Der 66-jährige Westschweizer, der 1999 als erster Mensch die Erde nonstop in einem Ballon umkreisteerarbeitet heute mit ihnen praktische Lösungen für ein «sauberes Wirtschaftswachstum». In Zürich wies Piccard auf die Rolle der Bauwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel hin. Spannend waren auch die Ausführungen von Martin Neff. Der ehemalige Chefökonom von Credit Suisse und Raiffeisen erklärte, wie sich eine wachsende Bevölkerung auf die Prosperität eines Landes auswirkt und wie man mit einem radikalen Abbau von Regulierungen mehr Wohnraum schafft. Bauingenieur Pirmin Muff zeigte auf, wie Baumeister und Planer die genannten Lösungsansätze gemeinsam in die Praxis umsetzen können. Das regierungsrätliche Grusswort aus dem gastgebenden Kanton Zürich überbrachte Baudirektor Martin Neukom. HGC-Jubiläum und Bau-PartyAbgerundet wird der von Mascha Santschi moderierte Grossanlass am Abend durch den Networking-Apéro, das Abendessen und die legendäre Bau-Party. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die 21-jährige St. Gallerin Joya Marleen, eine der Shooting-Stars der Schweizer Musikszene.Weitere Bilder zum Anlass finden Sie hier. Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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