Strassen: ein grosses und nützliches Volksvermögen

Pro Jahr und Person werden 440 Franken in den Strassenbau investiert, vor allem für den Umbau. Damit wird ein wichtiger Vermögenswert erhalten.

Pro Jahr und Person werden 440 Franken in den Strassenbau investiert, vor allem für den Umbau Damit wird ein wichtiger Vermögenswert erhalten.

Die realen Ausgaben für den Strassenbau sind in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken, von 5,1 Mrd. Franken 1994 auf 3,9 Mrd. Franken 2022 (gemessen in Preisen von 2022), das ist ein Rückgang von 24 Prozent. Angesichts der steigenden Bevölkerung sind daher die Pro Kopf Aufwendungen noch stärker zurückgegangen, nämlich um 39 Prozent. Pro Kopf wurden 1994 noch über 700 Franken pro Einwohner für den Strassenbau ausgegeben, heutzutage sind es 444 Franken.

Geld primär für die Verbesserung, kaum für den Neubau

Das Geld wird primär für den Umbau von Strassen genutzt. 1994 wurden erst 30 Prozent der Ausgaben für die Strasseninfrastruktur in den Umbau gesteckt, die Mehrheit in den Neubau. Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt, 80 Prozent der Ausgaben fliessen nun in die Umgestaltung, Erweiterung, Sanierung und Abbruch. Die Schweiz baut also kaum noch neue Strassen, aber sie verbessert die bestehenden. Damit schont sie den Flächenverbrauch.


Strassen sind Vermögen

Das Strassennetz in der Schweiz stellt einen Vermögenswert dar. Da sich fast alle Strassen im Staatsbesitz befinden, handelt es sich quasi um Volksvermögen. Wie jedes Vermögen müssen auch die Strassen gepflegt werden, damit es sich nicht abnutzt.

In den 1990er und 2000er Jahren waren die Nationalstrassen rund 45 Mrd. Franken wert, heutzutage sind es nur noch 40 Mrd. Franken. Dabei sind die Nationalstrassen jene Adern, die das ganze Land zusammenhalten. Die Kantonsstrassen verbinden die Ortschaften innert der Kantonsgrenzen. Deren Wert ist von 20 auf 25 Mrd. Franken gestiegen. Die Gemeindestrassen, die dem alltäglichen Leben vor Ort dienen, haben ihren Wert um 10 Prozent gesteigert, von 18,7 auf 20,6 Mrd. Franken. Zu unseren Füssen liegen also 90 Mrd. Franken an Vermögen. Wir sollten es also sprichwörtlich «mit Füssen treten» und damit nutzen, aber wir sollten dieses Volksvermögen pfleglich behandeln.

Experten sprechen davon, dass der Erhalt von einer guten Strasseninfrastruktur 60 000 bis 90 000 Franken pro Jahr und Kilometer erfordert. Kantone oberhalb dieser Schwelle müssen ggf. wegen der Topographie mehr Geld je Kilometer investieren. Diverse Kantone liegen unterhalb dieser Schwelle. Ein ungenügender Erhalt der Infrastruktur könnte eines Tages zu Qualitätseinbussen, Leistungsminderung und geringerer Sicherheit führen.

Über den Autor

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Luiza Maria Maniera

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