Überzeugendes Beispiel für modernen Städtebau

Energiesparend, verdichtet und behindertengerecht: In Bern ist die Wohnsiedlung Stöckacker Süd ein Pionierprojekt für das Bauen in urbanen Zentren.

Der Schweizer Baumeisterverband fordert, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden können. Dabei setzt er auf eine Verdichtung in den bestehenden Siedlungsgebieten. Ein gutes Beispiel für ein solch verdichtetes Bauen ist die Siedlung Stöckacker Süd im Westen der Stadt Bern. Sie überzeugt mit hoher architektonischer Qualität. Bei diesen Häusern war das Ziel der Bauherrschaft von Beginn weg klar: Eine ökologische, langfristig wirtschaftliche und gesellschaftlich verantwortungsvolle Siedlung zu bauen, die zur Aufwertung des Quartiers beiträgt. Weitere Anforderungen waren Minergie-P-Eco sowie die Zielkriterien der 2000-Watt-Gesellschaft.

Mit 146 modernen Wohnungen – ein Mix aus 32 Alterswohnungen, 26 Town-Houses sowie 88 Geschosswohnungen – ersetzte die Stadt Bern die sanierungsbedürftigen Wohnkomplexe mit 106 Wohnungen aus den 1940er-Jahren. Sie baute in der neuen Siedlung mehr und grössere Wohnungen: So verdoppelte sich die bauliche Ausnützung von 0,53 auf 1,13. Während es vorher 106 Wohnungen gegeben hatte, sind es nun neu 146. Deren Durchschnittsgrösse stieg von 53,6 auf 95,4 Quadratmeter. Südacker Süd überzeugt durch gut angelegte Wege für den Langsamverkehr und eine nahe Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Mit einer Carsharing-Lösung für die Mieterschaft wurde ein kosteneffizientes, nachhaltiges Mobilitätskonzept realisiert: Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu neun Privatfahrzeuge. Auf Parkplätze konnte deshalb grösstenteils verzichtet werden. Das ergab dafür die Möglichkeit, grosszügige Grünräume zu erhalten und einen attraktiven Aussenraum zu gestalten.

Werner Schüepp

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Schweizerischer Baumeisterverband

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