Unterschätzte Risiken und Chancen der Digitalisierung Im Vergleich zu Industrie und Dienstleistern muss das Verständnis der Baubranche für die Digitalisierung noch heranreifen. Donnerstag, 15.12.2022 | 07:30 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Konjunktur und Statistiken Zahlen und Fakten Unterschätzte Risiken und Chancen der Digitalisierung Mithilfe der Grafik unten navigieren Sie durch die Geschichte. Klicken Sie auf die Ziffern. 1 1 2 2 3 3 4 4 1. Risiko für Erwerbsausfall durch Cyberkriminalität lässt sich reduzieren Menschen reagieren stärker auf Verluste als dass sie sich über Gewinne freuen. Um die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen, beginnt diese Kurzgeschichte daher damit, die Risiken der Digitalisierung zu betonen. Cyber-Sicherheit wird in der Baubranche eher als geringes Problem wahrgenommen, nur 20% der Baufirmen waren bisher mit entsprechenden Sicherheitsproblemen konfrontiert, hingegen 25% der Dienstleister und der Industriebetriebe. Die Nachlässigkeit rächt sich aber, sobald es zu einem Cyber-Sicherheitsvorfall kommt: 10% der Baufirmen geben an, dadurch einen mittleren bis grossen Erwerbsausfall erlitten zu haben. Das sind doppelt so viele als in den Sektoren Dienstleistung und Industrie. Es ist explizit die Rede von Nachlässigkeit, weil Baufirmen weit seltener eine Cyber-Sicherheitsstrategie definieren, einen Cyber-Sicherheitsverantwortlichen ernennen oder eine Versicherung gegen IT Sicherheitsvorfälle abschliessen. × 2. Digitalisierung in aller Munde – aber zu selten bei den Baufirmen Digitalisierung stellt nicht nur ein Risiko dar, sondern sie kann einem Unternehmen grosse Chancen bieten. Digitalisierung eröffnet die Möglichkeit mehr Kunden anzuwerben und mit ihnen besser zu interagieren, was letztlich die Einnahmen steigert. Die Planung von Bauprojekten zwischen Architekten, Baumeistern und Ausbaugewerken lässt sich vereinfachen. Digitalisierung kann Innovation in den vier Unternehmensbereichen Produkte / Dienstleistungen, Prozesse, Marketing und Organisation begünstigen. Im Schnitt messen 10% der Baufirmen der Digitalisierung die Möglichkeit zu, ein Quell von Innovation zu sein. Bei den Industriefirmen sind es 14% und bei den Dienstleistern 22%. Das grösste Potential für Innovation sehen die Baufirmen bei ihren Prozessen, etwa um Informationen und Daten besser auszutauschen oder um grundsätzlich effizienter und schneller zu arbeiten. Die grösste Skepsis hingegen herrscht bei der Nutzung der Digitalisierung für den Bereich Marketing vor, nur 8% der Baufirmen sehen hier ein Potential, das ist grob nur halb so viel wie bei Dienstleistern oder Industriebetrieben. Dies könnte etwa daran liegen, dass der persönliche Kontakt zu Bauherren in manchen kleinen Gemeinden oder zu kleinen privaten Bauherren noch immer geschätzt wird. × 3. Baubranche setzt Roboter seltener ein als Dienstleistungssektor Die Industrie ist Vorreiter beim Einsatz moderner, digitaler Fertigungsmechanismen. Jedes vierte Industrieunternehmen setzt Industrieroboter ein und jedes fünfte 3D-Drucker. Immerhin 7% der Industrieunternehmen beschäftigen auch Serviceroboter. Industrieroboter übernehmen beispielsweise Tätigkeiten wie Schweissen, Zuschneiden und Spritzlackieren. Serviceroboter dienen etwa der Reinigung, dem Transport oder der Überwachung. 3D-Drucker stellen dreidimensionale Produkte oder deren Bestandteile etwa aus Metallen, Kunststoffen oder Keramik her. Es überrascht nicht, dass die Industrie Spitzenreiter bei diesen drei Technologien sind. Indes setzen sogar Dienstleister Industrie- sowie Serviceroboter als auch 3D-Drucker häufiger ein als Baufirmen. Hier dürfte noch effizienzsteigerndes Potential für die Baubetriebe brach liegen. × 4. Baufirmen als Vorreiter von Big Data Allgemein gesprochen sind Daten alle Informationen, die von Computern verarbeitet werden können. Das können Zahlen sein, aber auch Texte, Bilder, Videos, Musik, Koordinaten, usw. Grosse, komplexe Datensätze werden auf Englisch als «Big Data» bezeichnet. Unternehmen können verschiedene Quellen anzapfen, um grosse Datensätze zu generieren: Erstens unternehmensspezifische Daten von intelligenten Geräten und Sensoren (Kommunikation von Maschine zu Maschine, Tunnelbohrer, usw.), zweitens von Geolokalisierungsdaten von tragbaren Geräten und Mobilfunknetzen (Tablets, Container, Lastwagen, usw.), drittens Daten von sozialen Medien (soziale Netzwerke, Blogs, Multimedia-Webplattformen usw.) und viertens restliche grosse Datenquellen. In diesem Sinne verwenden bereits 20% der Baufirmen «Big Data», genauso häufig wie Industriebetriebe und noch häufiger als Dienstleister (17%). Baufirmen benutzen in erster Linie Geolokalisierungsdaten sowie Daten von sozialen Medien. Unternehmensspezifische Daten oder andere Quellen werden hingegen kaum erschlossen, obwohl dies bei Innovationen für die eigenen Prozesse helfen könnte und die Baufirmen eher Möglichkeiten für den Einsatz von Robotern und anderen Digitalisierungsapplikationen erkennen könnten. Die konkrete Anwendung von Big Data - oder sogar Künstlicher Intelligenz – dürfte vielen Unternehmen noch schleierhaft sein, Beispiele aus der Praxis könnten Abhilfe schaffen. × Über den Autor Luiza Maria Maniera [email protected] Artikel teilen
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