Veränderungen eröffnen neue Chancen

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung – so das Sprichwort. Wie aber soll man sich im Beruf verhalten, wenn man sich laufend an neue Bedingungen anpassen muss? Wir haben unsere Mitglieder gefragt.

 

Giacomo Caratti, Bauingenieur und Technischer Leiter bei Caratti Costruzioni SA, Morcote (TI)

Als Unternehmer darf man keine Angst vor Veränderungen haben. Sie mögen herausfordernd sein, eröffnen aber vor allem Chancen, etwas zu bewirken, das einen hochzufrieden macht. Aktuell stossen Umwälzungen im Informatiksektor indirekte Veränderungen mit neuen Optimierungsmöglichkeiten bei uns an. Ein weiteres Beispiel ist die höhere Sensibilisierung der Bevölkerung bei Umwelt- und Sozialthemen, die uns dazu zwingt, unsere Bauweise zu überdenken.

Xavier von Mandach, Baustellenverantwortlicher, Implenia Schweiz SA, Göschenen (UR)

Änderungen gehören auf einer Baustelle einfach dazu. Darum macht es Sinn, über ihren Zweck nachzudenken. Tagtäglich werden Objekte gebaut, Tunnel weitergebohrt und Bauwerke nehmen Form an. Letzten Endes tragen alle zur Veränderung bei, was in diesem Sinne positiv ist. Wenn ständige Veränderung im Gegensatz dazu aber als Flexibilität getarnt wird, um fehlende Weitsicht und Vorbereitung zu rechtfertigen, ist das de facto negativ. Nur weil oft Unvorhergesehenes passiert und sich alles permanent wandelt, ist das kein Freifahrtschein für die einfache Lösung, die da lautet: «Das luegemer denn (uf dä Baustell).» Das ist inakzeptabel. Auf einer Baustelle ist eine sorgfältige Vorbereitung der Arbeiten zentral, damit im Falle eines unerwarteten Ereignisses genug Zeit bleibt, die Sache zu regeln, ohne in Verzug zu geraten.

Mauro Galli, Ingenieur und Inhaber von Galli Costruzioni S.A., Rivera (TI)

Ohne Digitalisierung kann man nicht wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert arbeiten. Sie prägt den Arbeitsalltag im Bausektor von Grund auf, denn die IT ist nicht mehr aus Verwaltung und technischer Unternehmensleitung wegzudenken; sie ist unverzichtbar für die Angebotsberechnung, die Arbeitsplanung und das Baustellenmanagement. Dank der digitalen Zusammenführung aller wichtigen Daten hat die Einführung von ganzheitlichen Projektmanagementmodellen wie etwa BIM die Planung, die Umsetzung und das Baumanagement optimiert. Teil der Entwicklung ist auch die digitale Baustelle mit automatisierten Maschinen sowie digitalen Absteckungs- und Vermessungssystemen. Bauen wird dadurch sicherer und effizienter.

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Pascal Gysel

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