Vom Klassenzimmer zur Baustelle

Maurer in Ausbildung bei der Bolfing AG in Ibach

Ein Gymnasiast findet seine Berufung im Maurerhandwerk: Noah Bürgler hat den Sprung gewagt. Als Maurerlernender bei der Bolfing AG erlebt er, wie bereichernd das Handwerk sein kann. So sehr, dass er sogar zu Hause an einem eigenen Projekt baut.

 

Inmitten der laufenden Bauarbeiten für acht Mehrfamilienhäuser in Seewen im Kanton Schwyz erlebt Noah Bürgler die Herausforderungen und Freuden seines Berufs. Dass der Maurer-Lernende hier für die Bolfing AG mitanpackt, ist nicht selbstverständlich. So hat er vor zwei Jahren noch in der Kanti die Schulbank gedrückt. Als er aber wegen ungenügender Noten ein Jahr wiederholen hätte müssen, hinterfragte Noah Bürgler den eingeschlagenen Weg grundsätzlich. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich für die Ausbildung zum Maurer. Schon vor dem Gymnasium hatte er erste Schnupper-Erfahrungen auf dem Beruf gesammelt. «Hier lerne ich, was ich wirklich im Leben anwenden kann», erklärt Noah. Diese Entscheidung sieht er als einen entscheidenden Schritt in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung.

 

 

 

Noah ist einer von acht Personen auf der Baustelle. Die Bauarbeiten sollen Ende 2024 abgeschlossen sein, dann sind rund 60 Wohnungen bezugsbereit. Noah ist seit Februar auf der Baustelle. Er hat unter anderem bei der Kanalisation, der Dämmung  und dem Anzeichnen mit dem Tachymeter mitgewirkt.

 

 

Körperliche Arbeit und intellektuelle Herausforderung

Adi Baggenstos ist Baupolier bei der Bolfing AG, seit 35 Jahren auf dem Beruf und damit perfekt geeignet als Noahs Mentor. «Er ist sehr engagiert und lernt schnell», sagt Adi Baggenstos über den Lernenden unter seinen Fittichen. Für Noah bietet der Maurerberuf eine einzigartige Kombination aus körperlicher Arbeit und intellektueller Herausforderung. Er arbeite gerne mit den Händen und sehe gerne, was er und sein Team am Ende des Tages erreicht haben. «Das ist etwas, das mir im Gymnasium gefehlt hat – das greifbare Ergebnis unserer täglichen Arbeit.» Der Arbeitsalltag sei im Vergleich aber viel härter, gibt Noah zu. Besonders der Winter sei zäh. «Die Materialien sind kalt, man muss Schnee schaufeln.» Wenn jemand körperlich nicht fit ist, werde es schwierig. «Aber da kann man etwas dagegen machen», sagt Noah mit einem Augenzwinkern. Einen richtigen Nachteil gebe es nicht.

 

 

Maurer aus Leidenschaft

Noahs Begeisterung für das Maurerhandwerk geht über die Baustelle hinaus. Zu Hause hat er sich einen eigenen Pizzaofen als Abschlussprojekt für seine BMS gebaut, was seine praktischen Fähigkeiten und seine Leidenschaft für das Handwerk unterstreicht. Baustart war Ende Mai, einen Sommer lang hat Noah nach Feierabend und an Wochenenden weitergebaut, fast jeden Tag ein paar Steine mehr gesetzt, die Ofenkuppel gedämmt und verputzt.

Anfangs Oktober konnte ich nach rund 100 Arbeitsstunden die erste Pizza machen.

Noah Bürgler
Maurerlernender

War sie gut? Die zweite sei besser geworden, sagt er. Übung macht schliesslich den Meister.

 

 

 

Wichtige Perspektiven
Man merkt: Noah ist Bauarbeiter durch und durch. Den Kanti-Alltag vermisst er daher auch nicht wirklich. Seine Freunde aus der Schulzeit sieht er aber ab und zu wieder, um Sport zu machen oder Pizza zu essen. Sie seien damals hinter ihm gestanden, als er sich für die Ausbildung zum Maurer entschied. Doch fertig die Schulbank gedrückt hat Noah nicht endgültig. So gehört der Schulunterricht in der Maurer-Ausbildung mit Berufsmatura neben der Praxis auch dazu. Nach Abschluss seiner Ausbildung möchte er noch einige Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor er möglicherweise die Vorarbeiter- oder Polierschule absolviert.

 

«Die Perspektiven waren mir bei der Berufswahl sehr wichtig», sagt er. Die Weiterbildungsmöglichkeiten beim Beruf des Maurers haben ihm imponiert. Zudem sei er in den zwei Jahren auch persönlich reifer geworden.

Ich habe gelernt, was Lernen bedeutet – ich mache es für mich, für mein künftiges Leben und nicht für die Noten.

Noah Bürgler
Maurerlernender

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

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Über den Autor

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Petra Stocker

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