Vom Maurerlehrling zum Geschäftsführer

Wer sich engagiert, der wird auf dem Bau mit grossen Karrierechancen belohnt. Das zeigt sich etwa am Beispiel von David Schmid, der heute Geschäftsführer seiner einstigen Lehrfirma ist. 
 
«Wir pflegen in unserem Unternehmen einen tolllen Team-Geist und schauen gut zu unseren Leuten. Das spricht sich herum und macht uns als Arbeitgeber attraktiv», erläutert David Schmid, der seit dem 1. Januar 2019 Geschäftsführer der TREIER AG mit rund 100 Mitarbeitenden ist. Man merkt ihm an, mit welchem Herzblut er sich beruflich engagiert. «Die Aufgabe bereitet mir Freude», gibt er zu, um hinzufügen: «Das muss es auch, sonst würde man die Belastung und die Verantwortung nicht auf sich nehmen.» Der 30-Jährige lacht und man merkt, dass er auf dem Bau seine Berufung gefunden hat.  
 
Bei seiner Berufswahl stand der Bau schnell einmal an vorderster Stelle. «Ich wollte etwas Handwerkliches wählen. Mein Vater war Bauführer, der Grossvater Zimmermann-Polier. Daher hatte ich einen Bezug zum Bau. Mir gefiel daran, dass man im Team arbeitet, das Resultat der Arbeit sieht und dass man draussen körperlich aktiv ist – das hat mir damals als Teenager imponiert.» Schmid macht eine kleine Pause um hinzuzufügen: «Eine Maurerlehre ist eine tolle Lebensschule. Man muss seinen Platz im Team finden, man hat Autoritäten zu beachten und man muss sich manchmal durchbeissen. Das härtet ab. Ich beobachte es auch bei unseren Lernenden. Sie treten als Teenager die Ausbildung bei uns an und beenden sie als junge Männer.» 
 
Vom Vorgesetzten gefördert 
Da er in Hausen AG aufgewachsen sei, habe er die Firma TREIER AG gekannt, berichtet Schmid. «Sie hatte einen sehr guten Ruf, also bewarb ich mich dort um die Lehrstelle, die ich auch erhielt. Der Inhaber Martin Kummer, Präsident der Aargauer Baumeister, war mein Lehrmeister und gab mir vieles mit auf den Weg.» Es habe ihm bei der TREIER AG sehr gut gefallen, so Schmid, aber nach dem Lehrabschluss habe ihn die Neugier gepackt und er habe probieren wollen, ob er die Matura schaffe. Hat er. Anschliessend absolvierte Schmid ein Bachelor Studium als Bauingenieur. «Es war ein Aufwand, der es wert gewesen ist, auch wenn ich nie wirklich als Ingenieur gearbeitet habe», meint der Baufachmann. Das breite vernetzte Wissen vom Ingenieur helfe ihm heute in vielen Situationen. Der Aufwand für das Studium hielt sich für Schmid im Rahmen, intensiv war die Zeit jedoch sehr, weil sich Schmid das Geld für das Studium und den Lebensunterhalt selber verdiente, natürlich auf dem Bau bei der TREIER AG. «Im Unterschied zu den Kommilitonen habe ich gewusst, wie eine Baustelle funktioniert. Daher lautete meine Frage stets: Wie baut man das? Papier ist geduldig und nimmt vieles auf was dann in der Praxis nicht umsetzbar ist.» 
 
Was ganz anderes 
Nach dem Studium arbeitete Schmid bei Gasser Felstechnik in Lungern, um mal «was ganz anderes» zu machen. Wobei er erstellen wollte, nicht planen. Die Motivation für ihn war es, als frischer Studienabgänger in der Funktion vom Bauführer so viel wie möglich erlernen zu können – und in den Bergen zu sein, was ihm als Ski- und Bergbegeistertem gefiel. Allerdings fehlte ihm dann nach einer Weile das private Umfeld, weshalb er beschloss, in den Aargau zurückzukehren. Er telefonierte in dieser Zeit mit Kummer, der ihm in der Folge eine Stelle anbot. Schmid sagte zu, unter der Bedingung, die Baumeisterausbildung absolvieren zu können.  
 
Im Januar 2019 übergab Kummer dem jungen diplomierten Baumeister Schmid die Geschäftsführung der TREIER AG und zog sich vom operativen Geschäft zurück. «Wir kennen uns schon lange, daher vertrauen wir einander. Ich kenne auch das Team schon seit Jahren, daher denke ich, dass diese Lösung auch für das ganze Unternehmen eine gute Sache ist. So konnte Kontinuität gewahrt werden.»  
Fazit: Bauunternehmen bilden ihre Leute gut aus und unterstützen ihre Weiterbildung. Wer eine Karriere machen möchte, ist auf dem Bau genau richtig. 

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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