Vorstoss in neue Dimensionen

Seit 2021 befindet sich der Bahnhof Freiburg im Umbau. Das Ziel: Die Fahrgastströme verbessern und den Bahnhof für das Bevölkerungswachstum der kommenden Jahrzehnte fit machen. Zusammen mit dem multidisziplinären Projektleiter Sébastien Richard beleuchten wir diese imposante Baustelle.

 

«Die Arbeiten sind nicht vergleichbar damit, was an Bahnhöfen wie etwa in Zürich, Bern oder Lausanne gemacht werden würde – aber Freiburg ist immerhin Kantonshauptort.» Sébastien Richard, Gesamtprojektleiter der SBB auf der Grossbaustelle zur Modernisierung des Bahnhofs, klingt fast, als würde er sich dafür entschuldigen, dass die Herausforderung nicht grösser ist. Dabei leitet er ein Projektteam, das vor Ort bereits Gleise und Stellwerke optimiert und mit dem Bau einer zweiten Unterführung zur Verbesserung der Benutzerströme begonnen hat.

© SBB CFF FFS

Abgesehen vom optimierten Fussgängerfluss zu den Perrons soll diese zweite Unterführung eine starke Zunahme an Reisenden ab 2040 abfedern. «Statt täglich 25 000 Benutzerinnen und Benutzer erwarten wir dann nahezu 70 000», führt Richard aus. Eine enorme Steigerung, die den prognostizierten Bevölkerungszuwachs der Schweiz in diesem Zeitraum widerspiegelt. «Wir verbinden diese zweite, grössere Unterführung mit den Perrons und halten uns dabei an das Behindertengleichstellungsgesetz (freier Zugang)», so der Projektleiter weiter. Auch in der bestehenden Unterführung werden die Zugänge ersetzt.

Alle Bauarbeiten erfolgen in Phasen, damit der Bahnbetrieb, die Kundenströme und die Sicherheit jederzeit gewährleistet sind. Doch auf jeder Baustelle passiert Unvorhergesehenes: «Zwei Mal mussten wir unsere Arbeitsplanung zugunsten der Fahrplanstabilität umstellen und in der Nacht statt am Tag arbeiten», sagt Sébastien Richard.

Parallel zum Abschluss der Arbeiten an der zweiten Bahnhofunterführung sind die Bauteams damit beschäftigt, die Perrons am Bahnhof Freiburg zu bauen und zu erhöhen. Auch die Bahnanlagen und die Bahninfrastruktur werden modernisiert, um die Betriebskapazität zu steigern und die Zunahme an Reisenden handhaben zu können. 2025 wird der Bahnhof dann bereit sein für die Schweiz der Zukunft.

Weitere Infos zur Baustelle finden Sie hier.

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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