Wenn Schülerinnen einen Tag lang Bau-Luft schnuppern

Mädchen. Wo man nur hinsieht. Ein solches Bild erlebt man nicht alle Tage, wenn man in einer Maurerlehrhalle arbeitet. Die Berufsbildner der Maurerlehrhallen Bern, Burgdorf und Thun hatten am Nationalen Zukunftstag alle Hände voll zu tun. Wir durften die Schülerinnen an diesem Tag begleiten und hautnah miterleben, wie ganze Mini-Dörfer aus dem Nichts entstanden.

Für die jungen Schülerinnen stand ausnahmsweise etwas anderes auf dem Tagesprogramm als Bücher, Rechner und Kugelschreiber. Der Nationale Zukunftstag stand vor der Tür und so auch Mörtel, Backsteine, Nägel, Hammer und Holz. Vom Windlicht aus Mörtel zum selbst zusammengebauten Holzkistchen bis hin zur langersehnten Mauer konnten sich die Mädchen in den Lehrhallen austoben.

Hoch konzentriert standen sie da, legten Stein um Stein und am Ende hätte man sogar meinen können, die Mädchen würden um die schmutzigsten Hände wetten. Es machte nicht der Anschein, als würde die schwere Arbeit an ihren Kräften zerren. Ganz im Gegenteil. Es wurde durchgearbeitet, weitergebaut und gehämmert und das so lange, bis die wohlverdiente Pause anstand. Znüni und Zvieri durften an diesem Tag selbstverständlich nicht fehlen.

Wer sich von der handwerklich anstrengenden Arbeit ein wenig länger erholen musste, widmete sich wieder dem Holzkistchen. So durfte jedes Mädchen das eigene Holzkistchen bemalen und in ein persönliches Kunstwerk umwandeln – selbstverständlich signiert von allen Teilnehmenden und den Mentoren des Tages.

Das Schöne an diesem Tag war, dass uns die Mädchen etwas Wichtiges vor Augen gehalten haben: Es ist absolut irrelevant, ob man gross, klein, stark, schwach, männlich oder weiblich ist. Mauern «fägt» und ist alles andere als nur ein Männerberuf. Die Mädchen werden diesen Tag sicherlich nicht so schnell vergessen – und wir auch nicht.



Zum Projekt «Mädchen-bauen-los!»

Nach der letztjährigen Eventflaute durften sich in diesem Jahr endlich wieder je 12 junge Schülerinnen in den Ausbildungszentren Bern, Burgdorf und Thun treffen und einen Tag lang Baustellen-Luft schnuppern. Es ist bereits das zehnte Mal, dass Baukader Schweiz mit dem Kantonal-Bernischen Baumeisterverband zusammenarbeitet. Beide haben das gleiche Ziel: Das Projekt «Mädchen-bauen-los» soll Mädchen und junge Frauen für den Bauberuf sensibilisieren, und auch motivieren.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected]

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Schweizerischer Baumeisterverband

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