Wieviel Digitalität für die Berufsbildung?

Die digitale Transformation verändert die Baubranche. Die Berufsbildung muss diesen Wandel mitmachen und ermöglichen. Eine Fachtagung des SBV diskutierte über die richtige Verbindung von analog und digital in der Bildung.

Die digitale Transformation verändert die Baubranche. Die Berufsbildung muss diesen Wandel mitmachen und ermöglichen. Eine Fachtagung des SBV diskutierte über die richtige Verbindung von analog und digital in der Bildung.

Die langfristigen Konjunkturprognosen sind positiv: Die Bautätigkeit wird weiter, wenn auch langsamer wachsen. Innovative Instrumente übernehmen zunehmend Aufgaben auf der Baustelle. Sie beeinflussen nachhaltig die Art und Weise, wie auf dem Bau gearbeitet und kommuniziert wird. Beides bedingt neue Kompetenzen und verlangt nach neuen Lerninhalten in der Bildung. Von Ausbildungsanbietern werden zugleich neue Formen der Wissensvermittlung verlangt. Gefragt ist auch mehr Flexibilität, etwa attraktive Angebote für Quereinsteiger.

Vom Büffeln zum Begreifen

Dass die Digitalisierung in der Ausbildung längst Einzug gehalten hat, zeigte Volker Rohr, Lehrbeauftragter am Institut für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen. Lernen wird als aktiver Prozess aufgefasst. Was zählt, ist das selbständige Vernetzen von Lerninhalten. Erreicht werden kann das mit einer Kombination aus Vorträgen, Literaturstudium und Reflexion mittels Präsenzunterricht und selbstorganisiertem Lernen (Blended Learning).

In ihrem Vortrag stellte die Digitalexpertin Sarah Genner klar, dass es primär nicht um digitale Bildung, sondern um Bildung im digitalen Zeitalter geht. Das könne durchaus auch mit analogen Mitteln erreicht werden, vor allem wenn es um soziale und persönliche Kompetenzen geht. Entscheidend für den Lernerfolg sei weiterhin die Beziehung zur Lehrperson.

Dynamik der Bildungswelt

Die Bildungsanbieter haben gezeigt, dass sie anpassungsfähig sind. Sie werden auch künftig Arbeitskräfte mit den im Baugewerbe benötigten Kompetenzen befähigen. Der Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» bildet den Rahmen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Baubranche, Unternehmen und Ausbildungsstätten.

Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030»

Die Ausbildungs- und Studiengänge für Bauberufe passen sich den digitalen Bedürfnissen an. Baupoliere/innen werden seit diesem Jahr im Umgang mit digitalen Instrumenten und Hilfsmitteln ausgebildet. Die ersten Prüfungen erfolgen 2024. Die neuen Ausbildungen mit digitalen Inhalten für Baumeister/innen, Bauvorarbeiter/innen sowie Bauführer/innen starten dieses und nächstes Jahr.

Online mehr zum Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» erfahren.

Digitalität

Digitalität meint die Verbindung von Mensch und Technik und damit mehr als nur Digitalisierung, sondern die Vernetzung von analog und digital, Tradition und Innovation.

Über den Autor

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Thomas Staffelbach

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