Wir brauchen mehr Meister

Die Jungen bauen die Schweiz von morgen. Eine Doppelstrategie soll sicherstellen, dass das gelingt.

Die Jungen bauen die Schweiz von morgen. Eine Doppelstrategie soll sicherstellen, dass das gelingt.

Viele unter uns haben in der Kindheit mit Baggern und Baukränen gespielt. Stundenlang im Spielzimmer mit Legos und Holzklötzen Häuser gebaut, im Sandkasten Strassen und Tunnels gebaut … und wenn wir pensioniert sind, werden wohl viele von uns an den Baustellen stehen und den Arbeiten zuschauen. In Italien gibt es sogar einen eigenen Begriff dafür: Umarell, ein an Baustellen herumtigernder Rentner, meist mit den Händen auf dem Rücken, kontrollierend und kommentierend.

Die Faszination Bau lässt wenige unberührt. Dennoch bleibt es eine dauerhafte Herausforderung, diese Begeisterung aufrechtzuerhalten, wenn es um die Berufswahl geht. Viele Jugendliche ziehen einen scheinbar angenehmeren Job im Büro vor. Dabei haben Bauberufe viel zu bieten. Umfragen zeigen immer wieder, dass der Sinn des eigenen Tuns für Jüngere immer wichtiger wird, die Freude an der Arbeit, ebenso der Stolz auf das Geschaffene.

Unsere Aufgabe ist, diese ursprüngliche Affinität zum Bauen zu nutzen und junge Menschen für die interessanten Perspektiven auf dem Bau zu gewinnen. Dazu verfolgt der SBV eine Doppelstrategie: Wir sprechen junge Menschen mit gezielten Kampagnen an. Wir tun dies an Messen, in Schulen und an Ausstellungen. Wir kommunizieren mit ihnen auf ihren sozialen Medien und erreichen sie auf Instagram und Youtube. Mit bauberufe.ch haben wir eine starke Marke für die Berufswerbung geschaffen, die Jugendliche für eine Lehre gewinnt. Daneben stellen wir mit dem Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» sicher, dass die Berufsbildung praxis- und zukunftsorientiert bleibt. Wir haben die Kaderlehrgänge modernisiert und sind daran, auch die Grundausbildung anzupassen. Das heisst auch mehr Digitalisierung, mehr lebenslanges Lernen und neue Berufsbilder.

Die beiden Strategien ergänzen sich: Jugendliche für einen Bauberuf begeistern und ihnen nach der Lehre gute Karriereperspektiven bieten, damit sie im Beruf bleiben. Letztlich geht es darum, dass auch in Zukunft genügend und kompetente Fachkräfte auf dem Bau arbeiten. Was der Bau benötigt, sind weniger Master, dafür mehr Meister. Den Jungen gehört die Zukunft, auch auf dem Bau. Aus diesem Grund verfolgt die Doppelstrategie des SBV ein Ziel: Dass wir dem Bau und somit der Schweiz genügend und hochstehend qualifiziertes Personal zur Verfügung stellen können. Denn wer sonst baut die Schweiz der Zukunft, wenn nicht die Jungen?

Joel Bigler, Leiter Marketing und Automation

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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