World Skills, Maurerkarriere und Tipps für junge Handwerker

Cyrill Wüthrich im Interview

Der ehemalige Lehrling der Cäsar Bay AG aus Konolfingen nahm diesen Sommer an der Berufs-Weltmeisterschaft der Maurer teil. Im Gespräch mit BERN-OST sagt er, warum er Maurer geworden ist, was er anderen Jugendlichen empfiehlt und wie er auf dem Bau nasses Wetter aushält.

 

Text: Rolf Blaser 

Quelle: www.bern-ost.ch

 

Cyrill Wüthrich (21) aus Signau hat die Maurerlehre vor drei Jahren abgeschlossen. In Lyon hat er bei den Berufsweltmeisterschaften den 9. Platz geholt. Cyrill wurde im 3. Lehrjahr bereits Berner und Schweizer Meister im Mauern. Die Lehre hat er bei der Cäsar Bay AG in Konolfingen gemacht.

 

Cyrill, warum hast du dich entschieden, Maurer zu werden?

Cyrill Wüthrich: Ich wusste immer, dass ich mit den Händen arbeiten will. Ich schnupperte erst bei einem Zimmermann, danach bei der Cäsar Bay AG. Es gefiel mir sehr, worauf ich mich für eine Maurerlehre entschied.

 

Wie war die Lehre?

Die Lehre war gut, mit den üblichen Höhen und Tiefen. Ich ging nie gerne zur Schule und musste immer schauen, dass die Noten stimmten.

 

Ist dies der Beruf, wie du ihn dir vorgestellt hast?

Ja, sicher, es gefällt mir gut. Ab Herbst bilde ich mich weiter zum Vorarbeiter, danach zum Polier.

 

Was gefällt dir am besten an deinem Beruf?

Das Schöne als Maurer ist, dass ich abends sehe, was ich gemacht habe. Es gibt auch immer wieder neu gebaute Siedlungen, an denen ich vorbeifahre und denke, da habe ich mitgebaut. Beispielsweise die Überbauung Grüneck in Konolfingen oder auch die neue Mehrfamilienhaussiedlung in Zollbrück.

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Gratulation zu deinem 9. Platz an den World Skills – wie hast du dich vorbereitet?

Das war über ein Jahr intensives Training in Thun in der Maurerlehrhalle. Weiter gab es noch Trainings in Lille und im Südtirol. Im Training haben wir die Wettkämpfe simuliert, wir kriegten Pläne und mussten auf Zeit etwas mauern.

 

Wie lief die Berufs-WM ab?

Es war sehr cool. Wir waren bereits drei Tage vorher in Lille. Am Anfang war ich nervös, es war ein riesiger Anlass mit vielen Leuten. Daraus sind auch Freundschaften entstanden, was super ist.

 

Als Teilnehmer der Maurer an der Berufs-WM wurde Cyrill Wüthrich in Konolfingen gefeiert. (Foto: zvg)

 

Wie schwierig war die Aufgabe?

Wir mussten einen Schriftzug für «Lyon» mauern und kleinere Objekte wie ein Weinregal. Die Zeit war der grösste Faktor, ich hatte einen Experten vom Baumeisterverband als Trainer. Er beriet mich, gab mir Tipps. Zudem war noch ein Trainer aus Thun dabei.

 

Welche Nation hat gewonnen?

Ein Maurer aus Südtirol, Italien.

 

Was konnte er besser?

Optisch sah man keine Unterschiede, am Ende ging es um kleine Feinheiten, die ihm zum Sieg verhalfen.

 

Die Ausbildung ist ein guter Grundstein, sie ist spannend und vielseitig. Wenn man das eidgenössische Fähigkeitszeugnis hat, kann man in jede Richtung gehen.

Cyrill Wüthrich
Cäsar Bay AG

Wie geht es weiter, bleibst du bei der Cäsar Bay AG?

Auf jeden Fall.

 

Welche Ratschläge würdest du jungen Menschen geben, die eine Ausbildung im Bauwesen oder als Maurer in Betracht ziehen?

Sie sollen es einfach machen. Die Ausbildung ist ein guter Grundstein, sie ist spannend und vielseitig. Wenn man das eidgenössische Fähigkeitszeugnis hat, kann man in jede Richtung gehen.

 

Als Maurer bist du bei jedem Wetter draussen, wie ist es bei Dauerregen?

Wenn es eine Woche «gredi abe schiffet», muss man sich schon durchbeissen. Das geht aber vorbei. Wenn ich am Abend zuhause warm duschen kann, ist alles wieder gut.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

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Über den Autor

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Petra Stocker

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