WorldSkills 2022 – die Konkurrenz trainiert mit

Ben Zaugg, Schweizer Maurer-Meister 2020, hat eine weitere Woche Training für die Berufsweltmeisterschaften hinter sich. In Thun mit von der Partie war diesmal auch Oliver Stuppner aus dem Südtirol – die direkte Konkurrenz. Mit ein paar Fragen haben

Ben Zaugg, Schweizer Maurer-Meister 2020, hat eine weitere Woche Training für die Berufsweltmeisterschaften hinter sich. In Thun mit von der Partie war diesmal auch Oliver Stuppner aus dem Südtirol – die direkte Konkurrenz. Mit ein paar Fragen haben wir die beiden um ihre Pause gebracht. Die gewährten Einblicke möchten wir nicht vorenthalten.

Ben, woran arbeitet ihr gerade? Und woher stammen die Pläne dafür?

Den Falken mit den zwei Pfeilern an den Aussenseiten haben wir gestern gemauert. Jetzt gerade arbeiten wir an einem Rundbogen. Die Pläne werden von unseren Experten gezeichnet oder stammen aus vergangenen Meisterschaften.

 

Welche Rolle spielen die Experten sonst noch bei eurem Training?

Oliver: Als Handlanger für uns Mörtel anrühren (lacht).

Ben: Sie geben viele Tipps, motivieren uns und bewerten die fertigen Objekte.

 

Oliver, wieso hast du die 500 Kilometer nach Thun auf dich genommen?

Es ist für jeden Teilnehmer eine grosse Chance, den Wettkampf unter solchen Bedingungen zu simulieren. Man sieht, wie andere arbeiten und kann sich gewisse Dinge abschauen oder auch einmal selbst einen Tipp geben. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.

 

Kommt euch die Verlegung nach Salzburg gelegen?

Oliver: Shanghai mit dem ganzen Drumherum einmal zu erleben, wäre sicherlich eindrücklich gewesen. Wegen der ganzen Corona-Einschränkungen ist es aber sicher nicht schlecht, dass die WorldSkills nun in Salzburg stattfinden. Dort sind auch die Steine ähnlich wie hier. In China wäre das anders gewesen.

 

Ben, wie ist es für dich, mit einem Mitbewerber zu trainieren?

Es ist wesentlich mehr «Pfupf» in dem Ganzen. Man sieht, wie schnell der andere ist und pusht sich so gegenseitig. Die Gefahr, dass man an einem Detail zu viel Zeit verliert, ist so viel geringer. Und ich kann gewisse Dinge von Oliver abschauen, gerade in Bezug auf die Technik. Aber nicht alles – jeder arbeitet anders und das ist auch gut so.

 

Oliver, gibt es bei dir Dinge, die du von Ben übernehmen konntest?

Von seinem enormen Ehrgeiz kann ich mir sicherlich eine Scheibe abschneiden. Aber auch beim Anzeichnen konnte ich von ihm lernen.

 

Gibt’s auch Nachteile, wenn man mit seinem zukünftigen Mitbewerber trainiert?

Ben: Nein, ich sehe nur Vorteile und Möglichkeiten zu profitieren.

Oliver: Ich sehe das auch so. Gerade in Salzburg wird es sicherlich vorteilhaft sein, wenn man bereits jemanden kennt. Man ist nicht so verloren und kann vielleicht am Abend einmal etwas trinken gehen und hat jemanden zum Sprechen, Motivieren und Anfeuern.

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Schweizerischer Baumeisterverband

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