Zweitausbildung auf dem Bau

Marco Lehmann befindet sich im 2. Ausbildungsjahr in seiner Zweitausbildung als Maurer EFZ.

Nach seiner Erstausbildung als Strassenbauer EFZ und der Weiterbildung zum Vorarbeiter, entschied sich Marco nach knapp vier Jahren im Berufsleben, eine Zweitausbildung zu starten.

Marco, wieso hast du dich für eine Zweitlehre entschieden?

Grund dafür war nicht zuletzt mein Berufsschullehrer, welcher mir und der Klasse immer wieder eingebläut hat, dran zu bleiben und sich weiterzubilden. Ausserdem wird es heute immer wichtiger, sich von der Masse abzuheben, um auf dem Arbeitsmarkt interessant zu bleiben. Eine Zweitausbildung bringt einem daher bereits einen grossen Vorteil. Zudem ist mit einer Zweitausbildung auch die Zukunft besser gesichert, da man sich ein gutes Fundament aufbauen kann und somit auch ein zweites Standbein.

Wie kamst du zu der Lehre als Maurer?

Nach meiner Erstlehre als Strassenbauer, war ich 1.5 Monate in der Baumeisterabteilung der GLB als Bauarbeiter beschäftigt. Da ich auch bereits während meiner Lehre als Strassenbauer im Hochbau eingesetzt wurde, war für mich die Zweitlehre als Maurer bereits ziemlich klar. Ein weiterer Grund ist auch, dass viele Unternehmen sowohl Tief-, wie auch Hochbau anbieten, wodurch ich flexibler eingesetzt werden könnte.

Was gefällt dir besser, Strassenbauer oder Maurer?

Strassenbauer, sagt Marco und lacht. Maurer an sich, ist sehr interessant, allerdings gefällt mir die Ausführung weniger als im Strassenbau. Der Strassenbau war für mich mehr als nur arbeiten. Für mich ist das meine Passion. Als Maurer hat man teilweise über mehrere Tage, bis mehrere Wochen, dieselbe Baustelle, während man als Strassenbauer Linienbaustellen hat. Das bedeutet, dass der Standort im Strassenbau öfter verlegt wird. Trotzdem finde ich beide Berufe sehr spannend, da sie auch viele verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten bieten.

Welchen Ratschlag hast du für junge Berufsleute und Schüler, welche auf der Suche nach einer Erst- oder Zweitausbildung sind?

Diejenigen, welche auf der Suche nach einer Lehre sind; genug schnuppern gehen. Auch während allen Jahreszeiten, damit man weiss, was es bedeutet bei über 30 Grad, minus 10 Grad oder Regen und Wind zu arbeiten. Oft wird nämlich das Wetter unterschätzt.

Bei einer Zweitlehre empfehle ich, wenn das Interesse an der Erstausbildung noch vorhanden ist, am besten etwas zu machen, was einem in diesem Beruf ebenfalls weiterbringt. Ausserdem sollte man eine Zweitlehre so bald wie möglich beginnen, da die Umstellung von einem Vollverdienst zu einem Lehrlingslohn ziemlich hart ist. Man muss sich zuerst wieder an einen anderen Lebensstandard gewöhnen.

Wie geht es nach der Ausbildung für dich weiter?

Da ich erneut Probleme mit meiner Schulter habe und diese bereits zweimal operiert habe, werde ich wohl oder übel nicht mehr auf dem Bau tätig sein können. Allerdings möchte ich nicht ganz weg von der Baubranche. Glücklicherweise ist das Weiterbildungsangebot in der Baubranche sehr gross und vielfältig. Daher habe ich mir überlegt, allenfalls die Weiterbildung zum KOPAS (Sicherheitsmanager) zu starten.

Wie sich seine berufliche Laufbahn auch entwickeln wird, wir wünschen Marco Lehmann auf jeden Fall viel Erfolg für die Zukunft und auch gutes Gelingen bei den anstehenden Abschlussprüfungen.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected].

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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