Frischer Wind über dem Jura

Der erste Waadtländer Windpark hat seinen Betrieb Anfang Jahr in der Gemeinde Sainte-Croix aufgenommen und liefert ihr seither die gesamte Stromproduktion. Gespräch mit Aurélien Vaucher, stellvertretender Leiter Bereich Grossbaustellen bei JPF, über den Bau einer von zahlreichen im Kanton geplanten Anlagen.

 

Der Anblick ist atemberaubend: Sechs Rotoren thronen 140 Meter über Grund auf den Anhöhen des Dorfes Sainte-Croix und bilden ein harmonisches Ganzes entlang der Waadtländer Jurakette. Aber abgesehen von der Ästhetik ist diese Windkraftanlage seit Januar ein nicht zu vernachlässigendes Reservoir an erneuerbarer Energie. Sie wird pro Jahr total 22 Millionen Kilowattstunden produzieren, d.h. den Gesamtverbrauch der Standortgemeinde (was rund 8800 Privathaushalten und öffentlichen Gebäuden entspricht).

Der Windpark Sainte-Croix ist nicht nur der erste seiner Art im Kanton (neun bis zwölf weitere befinden sich im Rahmen der Energiestrategie 2050 derzeit in Planung), sondern war auch eine Premiere für die JPF Construction SA und ihren stellvertretenden Leiter Bereich Grossbaustellen, Aurélien Vaucher. «Im Rahmen eines Konsortiums mit dem lokalen Bauunternehmen Francioli SA errichteten wir die Betonsockel für die einzelnen Windräder. Dazu gehörte auch der Aufbau des Grundkerns (Anm. d. Red.: ein Geflecht aus 35 Tonnen Metall, Armierungseisen und Verankerungen aus Kupfer). Damit alles reibungslos verlief, betreute uns ein Mitarbeiter von Enercon, des Unternehmens, das die Windkraftanlage baut und montiert», lässt er uns wissen.

©JPF Construction

So wurden 350 m3 Beton in die Zwischenräume jedes Sockels gegossen. Hinzu kam die Verlegung von 10 km Stromkabeln. «Es war ähnlich wie beim grossflächigen Betonieren, worin wir bereits Erfahrung hatten. Pro Woche erstellten wir einen Sockel und alles musste perfekt koordiniert sein», erklärt uns der Tiefbauingenieur.

Werden dieser Zusammenarbeit im Bereich der Windkraft noch weitere folgen? «Ich hoffe es», lautet die Antwort von Aurélien Vaucher. «Jetzt haben wir damit Erfahrung gesammelt, aber es war vor allem Standardarbeit: Materialbewegung, Verlegung von Rohrleitungen.» Hier wie auch bei den anderen im Kanton Waadt geplanten Anlagen wird die Zukunft weisen, wie es weitergeht.

Ja zum Stromgesetz am 9. Juni

Der SBV empfiehlt die Annahme des Stromgesetzes durch das Schweizer Volk am 9. Juni.

Es stellt die Weichen für einen raschen und spürbaren Ausbau der erneuerbaren Energien und festigt den Weg zur Klimaneutralität, zu der sich die Schweiz international verpflichtet hat.

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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