Aerial view on a high altitude resort with crane, including cable car terminal station, on a shiny weather day

Eine einzigartige architektonische Perle, die bald wieder sichtbar ist

Das vom bekannten Tessiner Architekten Mario Botta entworfene Bergrestaurant Glacier 3000 in Les Diablerets, das im vergangenen September bei einem Brand schwer beschädigt wurde, erscheint bald in neuem Glanz. Die Wiedereröffnung ist im Frühling 2024 vorgesehen.

 

19. September 2022 um ungefähr 4:30 Uhr: Ein Mitarbeiter sieht Flammen aus dem zweistöckigen Restaurant Glacier 3000 in der Bergstation der Seilbahn schlagen. Erst am nächsten Tag kann der Brand dank dem Einsatz von Helikoptern und der Feuerwehr auf knapp 3000 Metern über Meer vollständig gelöscht werden. Bernhard Tschannen, Geschäftsführer der Firma, die für den Betrieb des Restaurants und der Seilbahn zuständig ist, zeigt sich umso erleichterter, denn nur acht Monate später kommt der Wiederaufbau gut voran: «Bisher klappt alles wie am Schnürchen, auch auf administrativer Ebene, denn die Gemeinde Ormont-Dessus, der Kanton und das Bundesamt für Verkehr (BAV) haben sich mächtig ins Zeug gelegt und sehr effizient Hand in Hand gearbeitet. Dafür bin ich ihnen dankbar.»

 

Ein in vielerlei Hinsicht komplexes Projekt

Denn der Wiederaufbau eines solchen Gebäudes ist kein leichtes Unterfangen. Da das Touristenmagnet sowohl im Sommer als auch im Winter offen ist, musste zuerst ein provisorisches Chalet her, damit sich die Gäste weiterhin verpflegen konnten. Und dies, während parallel die Abbruch- und Sicherungsarbeiten stattfanden. Zudem sind die Platzverhältnisse für die Arbeiter beschränkt, da sich das Gebäude auf einem Bergkamm befindet. Weiter müssen Material und Ausrüstung per Seilbahn und im Fall der Kranelemente gar per Helikopter transportiert und die Baustelle ab Ende Oktober wetterbedingt (mit Windstössen von bis zu 250 km/h und Schneestürmen) geschlossen werden. Nicht zuletzt ist auch die Kommunikation unter den Arbeitern eine echte Herausforderung: Da der Berg im Grenzgebiet der drei Kantone Waadt, Wallis und Bern liegt und die Belegschaft aus diesen drei Regionen stammt, muss stets zweisprachig kommuniziert werden. «Doch wir finden laufend Lösungen, und alles ist gut eingefädelt», erklärt Bernhard Tschannen.

 

Ein optimiertes Gebäude

Und schliesslich mussten gemäss der vereinfachten Baubewilligung des BAV die Masse und der Stil des ursprünglichen Restaurants übernommen werden. Aus diesem Grund wurde auf dieselben Partner (Baufirmen, Architekturbüros) zurückgegriffen, natürlich wiederum unter der Leitung von Mario Botta persönlich. Nichtsdestotrotz wird das Gebäude sowohl in Bezug auf die Sicherheit (mehr Fenster, klare Trennung der beiden Stockwerke zur Risikoreduktion im Brandfall, zusätzliche Notausgänge, usw.) als auch auf die Nachhaltigkeit (Anbringen von Solarzellen, bessere Einbettung in die Landschaft) verbessert.

 

Der Zeitplan wird eingehalten

Bis zur Eröffnung im Frühjahr 2024 bleibt also noch viel zu tun. Doch der Geschäftsführer von Glacier 3000 bleibt gelassen: «Trotz der Herausforderung beim Timing - wir müssen ab Juli innert wenigen Monaten wieder aufbauen, was normalerweise ein bis zwei Jahre dauert - und beim Gewährleisten der Sicherheit unserer Gäste, Mitarbeitenden und Bauarbeiter, bin ich überzeugt, dass wir den Zeitplan einhalten werden.» Sehr zur Freude der zahlreichen Touristen, die dieses Botta II bestaunen und sich dort stärken können.

 

Über den Autor

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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