Sichere Zukunft für Zürich

Hochwasserschutz durch Stollen zwischen der Sihl und dem Zürichsee

Im Auftrag des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich arbeitet die Marti AG Bauunternehmung im Zürcher Sihltal an einem entscheidenden Projekt für den Hochwasserschutz: einem Stollen, der den Fluss Sihl bei Unwettern entlastet und Wasser in den Zürichsee leitet. Baustellenchef Reto Guglielmana erklärt, wie diese Konstruktion das Risiko minimiert und durch die Komplexität auch als Paradebeispiel für innovatives Bauen im Wasser steht.

 

Meistens fliesst die Sihl gemächlich vor sich hin und zieht ihren Weg durch das beschauliche Tal im Kanton Zürich. Doch fällt viel Regen, wird es schnell gefährlich. Die Sihl wird dann zum reissenden Fluss und kann im unteren Sihltal und der Stadt Zürich massive Überschwemmungen anrichten. Bei einem extremen Hochwasser drohen allein in der Stadt Zürich Gebäudeschäden von über 6 Milliarden Franken. Zwar ging man bis anhin davon aus, dass es nur alle paar hundert Jahre zu einem solch extremen Ereignis kommen könnte. «Das Risiko wird durch den Klimawandel und die städtische Entwicklung grösser», warnt Reto Guglielmana. Er ist Projektleiter Tiefbau / Ingenieurtiefbau bei der Marti AG, Bauunternehmung. Das Ziel ist klar: Die Sihl soll auch bei massiven Unwettern kontrollierbar bleiben. Deswegen baut Reto Guglielmana mit seinem Team einen Entlastungsstollen von Langnau am Albis nach Thalwil, der ab 2026 die Überleitung von Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee ermöglicht.

 

 

 

Technische Meisterleistung unter Wasser

Die Marti AG, Bauunternehmung steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe: dem Bau des Einlauf- und Auslaufbauwerks sowie die Konstruktion des Stollens selbst. Im Auslaufbauwerk sind die Spundwandarbeiten im See abgeschlossen. «Nun geht es an den Aushub unter Wasser», beschreibt Guglielmana die nächste Bau-Etappe. Taucher und Spezialmaschinen arbeiten Hand in Hand, um das Bauwerk im See zu errichten.

Das ist Präzisionsarbeit, bei der jede Bewegung zählt.

Reto Guglielmana,
Projektleiter Tiefbau / Ingenieurtiefbau

Erklärt Guglielmana die Arbeitsschritte. Die Baugrube für den Bau des Betonkanals im See wird mithilfe von Spundwänden errichtet und das Wasser schrittweise abgepumpt. «Somit kann der Bau des Kanals im Trockenen stattfinden», führt Reto Guglielmana weiter aus.

 

Der Entlastungsstollen wird dafür sorgen, dass der Abfluss der  Sihl in der Stadt Zürich die Marke von 300 Kubikmetern pro Sekunde nicht überschreiten wird. Zum Vergleich: Im Juli 2021, als viele Flüsse und Seen über die Ufer traten, erreichte die Sihl 248 Kubikmeter pro Sekunde. Im August 2005 lag das Maximum bei rund 290 Kubikmetern pro Sekunde. Nach heutigen Erkenntnissen wird etwa alle acht bis zehn Jahre Sihlwasser durch den Entlastungsstollen fliessen.

 

 

Ein Bauprojekt mit Bedeutung

Die Bevölkerung wird eng in das Projekt eingebunden. Baustellenrundgänge und Informationsveranstaltungen machen den Stellenwert des Projekts erlebbar. Rund 50 Menschen sind auf der Baustelle im Einsatz: «Vom Bauarbeiter bis zum Baustellenchef ist alles dabei, auch Lernende kommen zum Einsatz», sagt Guglielmana. Jeder Tag auf der Baustelle, jeder Handgriff trägt zum Schutz der Bevölkerung bei. Für Reto Guglielmana und sein Team ist das mehr als nur ein Job. «Wir bauen, um Zürich sicherer zu machen.»

 

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Bauunternehmen machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzen wir bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

Hat auch Ihre Firma ein tolles Projekt für Lernende? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und schicken Sie Bilder und Inputs an [email protected] 

Über den Autor

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Petra Stocker

Kampagnenleiterin Berufsmarketing

[email protected]

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