«Teilzeitarbeit wird zunehmen»

Christoph Bosshard arbeitet als Bauführer bei der Gamma AG in einem 80 Prozent-Pensum. Das funktioniert sehr gut.

 

Bauführer sind auf dem Markt sehr gesucht. Welche Kriterien zählen für sie, wenn sie einen neuen Arbeitgeber suchen? Bei Christoph Bosshard spielte bei seinem Wechsel zur Gamma AG unter anderem die Möglichkeit, 80 Prozent arbeiten und Homeoffice machen zu können eine grosse Rolle. «Seit 2019 arbeite ich an vier Tagen die Woche», erzählt er. Es sei schön, so die Möglichkeit zu haben, seine beiden Kinder viel direkter aufwachsen zu sehen. Zudem wollte er seiner Frau die Möglichkeit geben, die eigene Karriere zu verfolgen – sie ist Gymnasiallehrerin und hat sich daneben eine Selbständigkeit als Lerncoach aufgebaut. «In heutigen Familienverhältnissen übernehmen auch Männer ihren Part bei der Kinderbetreuung und bei der Hausarbeit, was sich durchaus positiv auf das Zusammenleben auswirken kann. Die Baubranche sollte sich dieser Entwicklung nicht verschliessen. Junge Leute wählen heute Berufe mit Möglichkeiten für Teilzeitpensen», gibt er im Hinblick auf den Fachkräftemangel zu bedenken.

 

Organisation ist wichtig

Wie schafft es Bosshard als Bauführer, einen Tag pro Woche nicht zu arbeiten? «Das ist eine Frage der Organisation und Kommunikation», sagt er. Die Gamma AG habe ein grossartiges Team und eine sehr gute Firmenkultur. «Das ist entscheidend», denkt er. «Als Bauführer im Teilzeitpensum priorisiert man die anfallenden Aufgaben noch mehr nach der Wichtigkeit, muss gut organisiert sein, die Vorteile der Digitalisierung nutzen, das ist unumgänglich», räumt er ein.

Weshalb er immer wieder auch im Homeoffice tätig ist. «Es ist nicht so, dass dann meine beiden Kinder neben mir sitzen, das würde nicht gehen. Im Gegenteil, ich mache Homeoffice, damit ich auch bei Arbeiten, die eine besondere Konzentration verlangen ohne Ablenkung arbeiten kann, zum Beispiel beim Erstellen eines Ausmasses. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich jeden Tag 80 Minuten Arbeitsweg einspare. Diese Zeit kann ich im Job, aber auch für die Familie nutzen.»

 

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin

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