Versorgungsicherheit auch morgen

Der Bundesrat will die erneuerbaren Energien ausbauen und damit die Versorgungssicherheit in der Schweiz stärken. Ähnliches braucht es mit der Versorgung von Baumaterialien.

 

Am 9. Juni stimmen wir über die Stromversorgung der Schweiz ab. Die breit abgestützte Vorlage ist ein politischer Kompromiss zur Sicherung der Stromversorgung in der Schweiz. Das Gesetz stellt die Weichen für einen raschen und spürbaren Ausbau der erneuerbaren Energien und festigt den Weg zur Klimaneutralität, zu der sich die Schweiz international verpflichtet hat. Der SBV empfiehlt die Annahme des Gesetzes.

Der SBV ist der Ansicht, dass die Versorgungssicherheit nicht nur auf die Elektrizität beschränkt bleiben soll. Deshalb sind über die Abstimmung vom 9. Juni hinaus weitere Massnahmen ins Auge zu fassen, so insbesondere im Bereich der Baumaterialien, um die Versorgung dieser Stoffe nachhaltig zu sichern.

Besonders wichtig ist es, die mineralischen Ressourcen, Holz und Stahl zu sichern, denn sie spielen eine entscheidende Rolle im Bausektor. Ihre Kombination ermöglicht eine vielseitige und nachhaltige Gestaltung von Bauwerken und Infrastrukturprojekten.

Deshalb ist die Frage der Versorgungssicherheit auch auf politischer Ebene zu behandeln. So hat erfreulicherweise jüngst das Parlament das Postulat «Raumplanerische Grundlagen für die Versorgungssicherheit mit inländischen Baumaterialen schaffen» deutlich angenommen.

In diesem Postulat werden die Handlungsfelder zum Abbau von inländischen Primärrohstoffen, die Kreislaufwirtschaft und der Deponieraum gesamthaft betrachtet. Protektionistische Eingriffe dürfen nicht das politische Ziel sein, sondern es sollen Lösungen für den Abbau, das Recycling, die Aufbereitung von sekundären Produkten und das Deponieren in der Schweiz erarbeitet werden. Dies erfordert eine adäquate Datenerhebung über die vorhandenen Ressourcen sowie über die notwendigen Anpassungen im Bereich der Raumplanung. Viele Rohstoffe werden zwar Kanton für Kanton erfasst, eine Gesamtschau fehlt aber weitestgehend. Es ist an der Zeit, dass alle Akteure zusammenarbeiten, um die Versorgungssicherheit mit Baumaterialien nicht nur für das nächste Jahrzehnt, sondern darüber hinaus als Grundlage der Bautätigkeit der nachfolgenden Generationen zu gewährleisten.

Über den Autor

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Marcel Sennhauser

Leiter Politik & Kommunikation

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