Bauen in den Bergen

Wie sieht das Bauar­bei­ter-Leben in den Bergen aus? Die Parpan Bau AG hat ihren Sitz in der Lenzer­heide und nimmt ihre Um-, Neu- und Tiefbau-Arbei­ten in der Regel auf über 1500 Meter über Meer vor.

Im Bündner Bergdorf Valbella bei der Lenzerheide möchte ein Hauseigentümer sein Ferienhaus um eine Garage ergänzen. Das Haus steht steil im Hang, umgeben von Bäumen. Zeit für einen Einsatz der Parpan Bau AG.

 

Doch die geologischen Umstände sind auch für die Bauspezialisten aus den Bergen eine Herausforderung. «Wir mussten zuerst eine Hangsicherung machen und danach den Aushub», erklärt Iwan Florinet. Der 49-jährige Bauführer Hochbau machte bereits seine Maurerausbildung bei der Parpan Bau AG. Vor elf Jahren kehrte er zum Unternehmen zurück; mittlerweile ist er an der Firma beteiligt und in der Geschäftsführung. «Unten gibt es eine Garage und oben drinnen eine Waschküche und den Zugang ins Haus», zitiert Iwan Florinet aus den Bauplänen. Er ist mit einem Team von vier Mann vor Ort. Auf der To-Do-List: Schalen, Armieren und Betonieren. Dazu kommen noch einige neue Mauern im Innern. «Als nächstes schalen wir nun die Decke, und in der Woche darauf betonieren wir.»

 

 

 

 

 

 

Der Lernende Silvano Parpan, Maurer im dritten Lehrjahr, packt fleissig mit an. Die Zeit drängt, das Team der Parpan Bau AG arbeitet auf Hochtouren. «Wir müssen vor dem Winter fertig sein, sobald der Schnee kommt, geht zeitweise nichts mehr», weiss Iwan Florinet. Das Dörfchen im Bündnerland kann jederzeit eingeschneit werden. «Wenn das passiert, verlieren wir wertvolle Zeit. Dann müsste zuerst der Schnee weggeschafft werden; das ist schon hart», meint er. «Nach einer Stunde Freischaufeln ist man bereits durchnässt, und erst dann beginnt die eigentliche Arbeit», ergänzt auch der Lernende aus Erfahrung.

 

 

Schön­wet­ter-Arbeit bevor­zugt Um dies so gut wie möglich zu vermei­den, wird auf Baustel­len in alpinen Gebie­ten die schnee­freie Zeit optimal genutzt. «Im Sommer arbei­ten wir hart», sagt Flori­net. Die Über­stun­den werden im Winter kompen­siert; viele Betriebe legen in den schnee­reichs­ten Wochen Betriebs­fe­rien ein. Dem Lernen­den Silvano kommt das nicht unge­le­gen. «Bei schönem Wetter arbei­ten wir gerne auch mal eine Stunde länger.» Parpan war erst Forst­wart, bevor er sich zur Maurer­lehre im Unter­neh­men seines Vaters entschied. Doch es passt, dass er hier in Valbella auch seine Kennt­nisse als Forst­wart einset­zen kann, in dem er die Baustelle von den Bäumen befreit. Die Baustelle zeich­net sich auch durch ein spezi­el­les Hang­si­che­rungs­sys­tem aus. «Das ist nicht alltäg­lich», sagt Parpan. «Es ist ein Beruf, bei dem man sieht, was man macht», sagt er. Er ist über­zeugt, dass sein Arbeits­le­ben in einer Firma im Unter­land ganz anders wäre. «Die Arbeits­ab­läufe hier sind sehr viel­sei­tig.» Da es in den Bergen nur wenig grosse Betriebe gibt, machen die Mitar­bei­ten­den der Parpan Bau AG alles selbst. Im Unter­land kämen für viele der Arbei­ten Akkor­dan­ten zum Einsatz. Hier oben ist das anders. Die kleine Team­grösse macht es möglich, dass die Lernen­den in allen Arbeits­schrit­ten unter­stüt­zend mitwir­ken.

Gute Aussich­ten  In den letzten Jahren sei es eher zäh gewesen, passende Lernende zu finden, berich­tet Flori­net. Er möchte Inter­es­sierte moti­vie­ren: «Der Lohn ist gut – und man hat sehr gute Aufstiegs­mög­lich­kei­ten.» So könne man sich gut spezia­li­sie­ren und entspre­chend aufstei­gen. Der Lernende pflich­tet ihm bei und ergänzt. «Das Inter­es­sante am Bau ist für mich die Viel­fäl­tig­keit: Die Mate­ria­lien, die Einsatz­orte – jede Baustelle ist anders!» Auch sehr moti­vie­rend sei für ihn die Zusam­men­ar­beit im Team. Das mache für ihn die Arbeit noch etwas wert­vol­ler. Er richtet seinen Blick gen Himmel – das Wetter macht mit, jetzt heisst es einmal mehr: “Voller Einsatz, bevor der nächste Schnee kommt.”  

Über den Autor

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Vildan Gürsoy

Senior Spezialistin Kommunikation & Kampagnen

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