Die Bauführerin mit einem Teilzeitpensum Donnerstag, 22.6.2023 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Baumeister 5.0 Die Bauführerin mit einem Teilzeitpensum Sara Raz von Maurer + Raz hat beruflich schon einige Herausforderungen gemeistert. Die Mutter von drei Kindern ist Bauführerin und arbeitet 60 Prozent. Ihr Polier warf ihr einst eine Dynamitstange zu, um ihre Reaktion zu testen. Diese entsprach wohl seinen Vorstellungen, denn mehrere Jahre arbeitete Sara Raz danach als Mineurin im Tunnelbau und absolvierte in dieser Funktion auch eine Sprengausbildung. Die Zeit im Berg habe ihr gefallen, erzählt Raz, auch wenn sie teilweise alleine im Dunkeln mitten im Berg Entscheide fällen musste. Gelernt hatte sie vorher zuerst Hochbauzeichnerin, anschliessend Maurerin. Während ihrer Zeit im Tunnelbau absolvierte Raz die Vorarbeiterschule, danach machte sie die Bauführerausbildung im Campus Sursee. Privat änderte sich für Raz vor neun Jahren einiges: Sie wurde Mutter. Das brachte es mit sich, dass sie nicht mehr 100 Prozent arbeiten wollte. In der Zwischenzeit ist sie Mutter von drei Kindern, für die sie da sein möchte. Gleichzeitig war es aber auch ihr Wunsch, in der Baubranche tätig bleiben zu können, allerdings nicht mehr Vollzeit. Das ist gelungen. Mehrere Jahre lang arbeitete die Bauführerin 40 Prozent, aktuell sind es 60 Prozent. Wie funktioniert das? Neue Lösung gefunden «Grössere Bauunternehmen können es sich eher leisten, Bauführer mit einem Teilzeitpensum anzustellen, weil bei ihnen die Bauführer eher sich gegenseitig vertreten können. Unser Familienbetrieb ist dafür aber zu klein. Daher war klar, dass ich mit einem 40-Prozent-Pensum keine Verantwortung für Baustellen würde übernehmen können», meint Raz. Gesucht wurde eine andere Lösung – und sie wurde gefunden. Raz ist als Leiterin des Technischen Büros arbeitet grösstenteils in der Kalkulation, zudem unterstützt sie die anderen drei Bauführer, vor allem in der technischen Administration, aber auch bei Ferienabwesenheiten. «Davon profitieren unsere Kaderangestellten, aber auch das Unternehmen», ist Raz überzeugt. Mittlerweile kann sie mit ihrem Pensum von 60 Prozent auch wieder kleinere Baustellen führen und wird als Fachkraft eingesetzt. Teilzeitarbeit als Vorteil Bruno Kohler ist Geschäftsinhaber der Banholzer Bau AG. Das Unternehmen mit rund 40 Fachleuten ist im Tief- und Strassenbau tätig. Die Banholzer Bau AG ist im «schönsten», wie Kohler sagt, aber eben auch in einem abgelegenen Talabschluss im Berner Oberland – an der Lenk – zuhause. Es ist deshalb nicht einfach, Fachkräfte zu finden. Kohler setzt darum auf die Teilzeitarbeit. Mit lokalen Landwirten hat er eine clevere Win-Win-Situation gefunden. Er erzählt: «Die Landwirte sind bei mir festangestellt, arbeiten Teilzeit und haben vertraglich vereinbart eine schwankende Arbeitszeit je nach Saison. Ich bin auf Teilzeit beziehungsweise diese Fachleute angewiesen, um unsere Projekte zu realisieren. Mit den Bauern funktioniert das gut, weil sie im Winter, wenn wir wenig Arbeit haben, in den Wäldern arbeiten. Gleichzeitig ist der Sommer bei ihnen und bei uns Hochsaison. Bei besonderen Herausforderungen, wie Unwetter, Wasserschäden, wo wir ad hoc ausrücken und hoch flexibel sein müssen, ist die Bereitschaft der angestellten Landwirte, uns zu helfen, sehr gross. So kann unser Unternehmen diese Herausforderungen meistern.» Über den Autor Susanna Vanek Redaktorin [email protected] Artikel teilen
Dienstag, 10.9.2024 Bauberufe | Baumeister 5.0 | Bildung | Digitalisierung | Grundbildung | News Digitalorientierte Bauberufe attraktiv machen Die Baustellen der Zukunft werden deutlich digitaler sein als heute. Neue digitalorientierte Berufsprofile sollen den Bau für Quereinsteiger und junge...
Mittwoch, 4.9.2024 Baumeister 5.0 | Digitalisierung Frontline Success Summit Am 19. September findet der jährlicher @Beekeeper Frontline Success Summit im Circle Convention Center am Flughafen Zürich statt. Ein Tag voller...
Mittwoch, 4.9.2024 Zahlen und Fakten Lohnentwicklung und reale Kaufkraft je Kanton Das Bauhauptgewerbe entwickelt sich in jedem Kanton anders. Die reale Kaufkraft der Beschäftigten des Bauhauptgewerbes ist im Jura am grössten.