Die Stille hinter dem Lärm: Gehörschutzmittel auf dem Bau

Arbeiten auf Baustellen sind oft von Lärm geprägt, der nicht nur störend, sondern auch gesundheitsschädlich sein kann. Gehörschutzmittel sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) auf Baustellen. Der Gesundheitsschutz bei lärmintensivsten Tätigkeiten beginnt mit der richtigen Auswahl eines Gehörschutzmittels.

 

Baustellen sind lärmig. Egal ob Baumaschinen, Werkzeuge oder auch lärmintensive Tätigkeiten, manchmal kann es etwas laut werden. Allgemein wird die Lautstärke in dB(A) gemessen. Nachfolgend einige der grössten Lärmquellen auf Baustellen:

1. Trennschleifer   117 dB(A)

2. Bohrhammer im Innenraum   105 dB(A) (im Freien 98 dB(A)

3. Tischkreissäge ca.   102 dB(A)

4. Schalen und Ausschalen von Wänden und Decken   100 dB(A)

5. Abbauhammer   100 dB(A)

6. Vibrations-/Grabenstampfer   98 dB(A)

7. Winkelschleifer   98 dB(A)

8. Rüttel-/Vibrationsplatte   95 dB(A)

9. Sondierbohrgeräte   90 dB(A)

10. Vibrationswalzen bei offenem Fenster   86 dB(A)

Diese Liste ist nicht abschliessend. Welche Maschinen und Tätigkeiten Lärmschutzmassnahmen erfordern, ist den jeweiligen Betriebsanleitung oder der betrieblichen Gefährdungsermittlung und -beurteilung zu entnehmen.

 

Die Auswahl der geeigneten Gehörschutzmittel

Die Auswahl der richtigen Schutzmittel ist entscheidend, um das Gehör zu schützen und gleichzeitig die Arbeitssicherheit und dem Tragkomfort zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Aspekten bei der Auswahl des richtigen Gehörschutzmittels zählen:

 

1. Passform und Komfort:

Gehörschutzmittel müssen gut sitzen und bequem sein, damit sie Arbeitnehmende den ganzen Tag tragen können. Gehörschutzpfropfen, -kapseln und -otoplastiken sind gängige Optionen für unterschiedliche Vorlieben und Anforderungen. Aufgrund der unterschiedlichen Gehörgänge sind bei den Gehörschutzpfropfen aus Kunststoff zwei verschiedene Grössen erhältlich.

Der Einbezug der Arbeitnehmenden bei der Wahl der Gehörschutzmittel kann einen positiven Effekt auf die Tragedisziplin haben.

 

2. SNR-Wert:

Der Kennwert Single Number Rating (SNR) gibt an, wie gut ein Gehörschutzmittel Lärm reduziert. Je höher der SNR-Wert, desto effektiver ist der Schutz.

 

3. Kommunikation:

In vielen Fällen ist die Kommunikation unter den Arbeitenden auch bei lärmintensiven Arbeiten wichtig. In solchen Situationen sollten Gehörschutzmittel mit eingebauten Kommunikationslösungen in Betracht gezogen werden.

 

4. Instruktion:

Entscheidend ist, dass die Arbeitnehmenden verstehen, dass richtig angewendete Gehörschutzmittel Hörschäden verhindern. Daher ist es wichtig, die Mitarbeitenden zu informieren, denn nur ein richtig verwendete Gehörschutzmittel können ihre Aufgabe effektiv erfüllen.

 

5. Wartung und Reinigung:

Gehörschutzmittel sollten regelmässig gewartet, gereinigt oder ersetzt werden. Nur so kann ihre Wirksamkeit gewährleistet werden. Die Polster der Gehörschutzkapseln sollten wöchentlich mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Die Gehörschutzpfropfen aus Kunststoff können sogar mehrmals am Tag mit Wasser und Seife gesäubert werden. Defekte Gehörschutzmittel müssen ausgetauscht oder entsorgt werden. Es empfiehlt sich zudem, dass auf jeder Baustelle immer genügend Reservematerial vorhanden ist.

 

 

Fazit

Die richtige Auswahl und Verwendung von Gehörschutzmitteln sind von entscheidender Bedeutung, um das Gehör der Arbeitnehmenden zu schützen und gleichzeitig die Produktivität und Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten. Hochwertige Gehörschutzmittel und Schulungen zur ordnungsgemässen Anwendung sind Investitionen in die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmenden.

Über den Autor

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Monica Fernandez

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