Antikollisionssysteme bei Turmdrehkranen Freitag, 26.4.2024 | 06:00 ... Schweizerischer Baumeisterverband Arbeitssicherheit Antikollisionssysteme bei Turmdrehkranen Eine sorgfältige Standortwahl für Turmdrehkrane ist entscheidend für die Sicherheit auf Baustellen. Insbesondere bei überlappenden Arbeitsbereichen mehrerer Krane wird die Verwendung von Antikollisionssystemen empfohlen, um Unfälle zu verhindern und die Effizienz zu steigern. Eine effiziente und sichere Abwicklung des Materialumschlags auf Baustellen erfordert eine sorgfältige Auswahl des Standorts für Turmdrehkrane. Dies ist von grundlegender Bedeutung, um potenzielle Gefahren und Unfälle zu minimieren und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Antikollisionssysteme für Turmdrehkrane spielen dabei eine entscheidende Rolle, um Materialumschläge sicher und rationell durchzuführen. Die Suva Broschüre 66061 Turmdrehkrane wurde entwickelt, um Bauführern, Polieren und Kranmonteuren – weibliche Fachkräfte sind bei allen Berufsbezeichnungen immer mitgemeint – klare Richtlinien zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit, öffentlichen Sicherheit und Effizienz bereitzustellen. Sie wurde kürzlich aktualisiert und um die Situation 3 erweitert, bei der die Krane so installiert sind, dass mindestens ein Kran mit mehreren Hubseilen von benachbarten Kranen kollidieren kann. Die Broschüre wurde am 01.01.2024 neu veröffentlicht, und ab dem 01.08.2024 wird die Suva diese Aspekte bei ihren Kontrollen berücksichtigen. Gemäss der Kranverordnung Art. 4 Abs. 4 sind Arbeitgeber verpflichtet, Schutzmassnahmen zu treffen, wenn die Aktionsbereiche von Kranen durch Hindernisse eingeschränkt sind. Die Suva empfiehlt in der Situation 3 der Broschüre zu Turmdrehkranen, wenn sich die Arbeitsbereiche von drei oder mehr Kranen überlappen, die Krane entweder mit elektronischen Antikollisionssystemen, Sektorbegrenzungen oder elektrischen bzw. elektronischen Arbeitsbereichsbegrenzungen auszurüsten, um Kollisionen zu verhindern (Stand der Technik). Antikollisionssysteme überwachen exakt die Sicherheitsabstände zwischen den Kranen und können Kollisionen durch das Blockieren von Kranbewegungen im Überlappungsbereich zuverlässig vermeiden. Speziell für Turmdrehkrane bieten Antikollisionssysteme bedeutende Vorteile, die weit über die reine Vermeidung von Zusammenstössen hinausgehen. Bereits ab der Installation von zwei oder mehr Kranen verbessert sich die Betriebssicherheit erheblich, wenn sich ihre Schwenkradien überschneiden und das Risiko von Zusammenstössen steigt. Solche Zusammenstösse können durch Unachtsamkeit des Kranführers entstehen, zum Beispiel wenn ein niedriger Turmdrehkran mit dem Hubseil eines höheren Krans kollidiert oder der Kranführer das Hubseil des anderen Krans nicht sehen kann. Solche Kollisionen können nicht nur zu Pendelbewegungen der Lasten führen, sondern auch zu Lastabstürzen, Personen im Bereich der Last gefährden sowie Schäden an den Hubseilen und der Krankonstruktion verursachen. Wenn Kollisionsschäden nicht erkannt werden, beeinträchtigt dies die Betriebssicherheit des Krans und der gesamten Baustelle. Ein Bruch des Hubseils ist eine mögliche Folge, aber noch schwerwiegender ist der Verlust der Standsicherheit des Krans im Falle eines plötzlichen Lastverlusts. Durch den Einsatz von Antikollisionssystemen mit redundanten Sensoren zur präzisen Positionsbestimmung und Anzeigegeräten, welche die Positionen verschiedener Krane sowie aktive oder gesperrte Bereiche in Echtzeit übermitteln, wird die Betriebssicherheit erheblich gesteigert. Zusätzlich warnen akustische und visuelle Alarme den Kranführer vor potenziellen Kollisionsgefahren, wodurch die Sicherheit weiter verbessert wird. Es ist zu beachten, dass die Regelungen für Antikollisionssysteme ausschliesslich für oben drehende Turmdrehkrane gelten und nicht für Schnellmontagekrane. Die Nutzung von Antikollisionssystemen markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz auf Baustellen. Es wird daher empfohlen, solche Systeme zu installieren, insbesondere wenn sich die Arbeitsbereiche von mehreren Kranen überschneiden, um potenzielle Risiken und Unfälle zu reduzieren und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Weiterführende Informationen bietet das BfA Merkblatt Miete von Turmdrehkranen. Über den Autor Schweizerischer Baumeisterverband [email protected] Artikel teilen
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