IFC 4.3: Ein neuer Meilenstein in der BIM Thematik

IFC 4.3: Ein neuer Meilenstein in der BIM Thematik 

Das Jahr 2024 beginnt mit einem bedeutenden Ereignis zur Standardisierung in der BIM-Thematik: Die International Organization for Standardization (ISO) gab ihre Zustimmung zu IFC 4.3 als finalen Standard, wodurch IFC 4.3 international als die neueste Version des ISO 16739-Standards anerkannt wird. Dieser Erfolg folgt auf eine Reihe von Verbesserungen und Änderungen in früheren Phasen des ISO-Prozesses.

Somit wird IFC 4.3 in den kommenden Wochen offiziell veröffentlicht. Clive Billiald, der Geschäftsführer von buildingSMART International, äusserte sich sehr erfreut über diese Entwicklung und betonte, dass die Qualität des Standards durch diesen Prozess merklich verbessert wurde. Er dankte allen Beteiligten, die über Jahre hinweg an diesem Projekt gearbeitet haben.

Was bedeutet diese Entwicklung nun für die Schweizer Bauwirtschaft?

Durch die jüngste Freigabe von IFC 4.3 als finaler Standard wurde insbesondere für den Infrastrukturbau ein bedeutender Fortschritt in der Welt der Baustandards gemacht.

Während frühere Versionen von IFC hauptsächlich für den Hochbau konzipiert waren, bringt IFC 4.3 spezifische Klassen für horizontale Bauwerke wie Strassen und Brücken. Dies ist ein entscheidender Fortschritt, da bei horizontalen Bauwerken - im Gegensatz zum Hochbau - häufig mit Achsen anstatt mit Punktkoordinaten gearbeitet wird. Diese Änderung ermöglicht eine genauere und effizientere Planung und Konstruktion von Infrastrukturelementen

Mit IFC 4.3 können Benutzer die Platzierung von Infrastrukturelementen wie Strassenschildern und Beleuchtung durch Offsets von einer zentralen Achse aus definieren. Dies vereinfacht die Neupositionierung von Elementen bei Änderungen im Strassenprofil, ohne dass kartesische Koordinaten neu berechnet werden müssen. Diese Flexibilität ist besonders nützlich bei der Überschneidung linearer und vertikaler Konstruktionen, wie bei Strassen- und Eisenbahnbrücken.

Die Implementierung von IFC 4.3 stellt somit einen signifikanten Meilenstein in der Entwicklung digitaler Baustandards dar und eröffnet weitreichende Möglichkeiten, die Planung, Ausführung und das Management von Infrastrukturprojekten in der Schweiz erheblich zu verbessern und zu optimieren. Diese Neuerung verspricht eine fortschrittlichere, effizientere und genauere Gestaltung von Infrastrukturprojekten.

Mit IFC 4.3 beginnt eine neue Ära in der Bauplanung, die den Weg für innovative, nachhaltige und zukunftsorientierte Bauprojekte ebnet.


Quellen

buildingSMART International

Über den Autor

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Mario Sülz

Projektleiter Digitalisierung

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