Sicher arbeiten mit Spritzbeton

Die Arbeit mit Spritzbeton verlangt spezifische Schutzmassnahmen. Wichtig sind eine sorgfältige Planung der Arbeitsabläufe, regelmässige Schulung der Mitarbeitenden sowie das Verwenden der persönlichen Schutzausrüstung.

Die Arbeit mit Spritzbeton verlangt spezifische Schutzmassnahmen, da der Einsatz von Spritzbetonmaschinen mit Gefahren verbunden ist. Wichtig sind eine sorgfältige Planung der Arbeitsabläufe, regelmässige Schulung der Mitarbeitenden sowie das Verwenden der persönlichen Schutzausrüstung.

Spritzbeton wird mit Hilfe einer Spritzdüse auf den Untergrund aufgetragen. Dies garantiert ein schnelles, dünnschichtiges Einbetonieren auch grösserer Flächen ohne Verwendung von Schalungen. Spritzbeton besteht aus einer Mischung von Zement, Gesteinskörnungen und Wasser. Typisch für Spritzbeton ist auch der Einsatz von Beschleunigern. Sie sorgen dafür, dass der Frischbeton nach dem Auftragen schnell hart wird. Diese Eigenschaft ist wichtig, weil der Baustoff häufig über Kopf verarbeitet wird – zum Beispiel an Decken oder in Tunnelgewölben – und es da keine Betonschalung gibt, die das Material bis zur Aushärtung an seinem vorgesehenen Platz fixiert.

Zwei Verarbeitungsverfahren

Bei der Verarbeitung unterscheidet man zwei Verfahren: Das Trockenspritz- und das Nassspritzverfahren. Bei der ersten Variante wird eine trockene, pulverförmige Betonmischung per Druckluft durch Schläuche oder Rohre zur Spritzdüse gefördert. Erst dort werden Wasser und Zusatzmittel hinzugegeben. Trockenspritzbeton wird für Instandsetzungsarbeiten an Stahlbetonbauteilen, Fugensanierung von Natursteinmauerwerk oder Hang- und Baugrubensicherungsmassnahmen bei kritischen Platzverhältnissen.

Beim Nassspritzverfahren fördert man eine bereits mit Wasser angemachte und mit flüssigem Erstarrungsbeschleuniger versetzte Betonmischung per Druckluft oder Pumpe zur Spritzdüse. Dort werden nur noch Treibluft zum Spritzen und gegebenenfalls Betonzusätze hinzugefügt. Wo wird Spritzbeton angewendet? Am häufigsten im Tunnelbau und bei Baugruben- oder Hangsicherungen sowie der Einsatz bei der Instandsetzung beschädigter Stahlbetonbauteile.

Vor jedem neuen Baubeginn wird ein Sicherheitskonzept erarbeitet und alle Mitarbeitenden auf mögliche Gefahren sensibilisiert.

Giuliano Mascetra
Bauführer Spezialtiefbau bei Meier + Jäggi AG

Auf die richtige Schutzausrüstung kommt es an

Die Arbeit mit Spritzbeton erzeugt einen Rückprall. Das heisst, ein Teil der Baustoffmischung, die mit hohem Druck durch die Spritzdüse gepresst wird, schleudert beim Aufprall an der Wand- oder Deckenoberfläche zurück. Deshalb sind die Hauptgefahren beim Umgang mit Spritzbeton, von Gesteinsgut oder ungenügend ausgehärtetem Spritzbeton getroffen zu werden und schadstoffbelastete Luft (Staub, Quarzstaub) einzuatmen und Verätzungen zu erleiden.

«Wir legen grossen Wert auf die Arbeitssicherheit unserer Mitarbeiter, die mit Spritzbeton arbeiten», sagt Giuliano Mascetra, Bauführer Spezialtiefbau bei der Firma Meier + Jäggi AG. Die Firma hat grosse Investitionen in die Silotechnik getätigt, so konnten zum Beispiel die Staub- und Lärmemissionen sig-nifikant verringert werden. «Maschinisten, die unsere Spritzbetonanlage bedienen, werden sowohl extern wie intern regelmässig geschult», sagt Mascetra. Vor jedem neuen Baubeginn, bei jeder neuen Baustelle, werde ein Sicherheitskonzept erarbeitet und alle Mitarbeitenden von Bauleitern und Bauführern auf mögliche Gefahren sensibilisiert. Mascetra: «Bei uns gehört es zu den Sicherheitsstandards, dass die Arbeiter gegen zurückprallendes Spritzgut Schutzbrillen mit Seitenschutz oder ein im Helm integriertes Visier tragen. Sollte trotz den gewählten Schutzmassnahmen doch mal etwas passieren, stehen auf den Baustellen Augenduschen bereit.» Diese persönliche Schutzausrüstung wird ergänzt durch Schutzkleidung, Schutzhandschuhe gegen Verätzungen und mechanische Einwirkungen, Gehörschutz gegen Lärm sowie filtrierende Halbmasken FFP3 gegen die mineralischen Stäube.

Bei den Mitarbeitenden der Meier + Jäggi AG kommen die Arbeitsschutzmassnahmen sehr gut an. «Es ist bei ihnen ein grosses Interesse am Selbstschutz vorhanden», stellt Giuliano Mascetra fest. Korrekte Schutzmassnahmen seien wichtig, so der Bauführer, nur so können Unfälle und Verletzungen auf Baustellen rechtzeitig vermieden werden.

Bild: Suva

Für weitere Informationen zu den Schutzmassnahmen beim Arbeiten mit Spritzbeton steht Ihnen die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit BfA sehr gerne unter [email protected] zur Verfügung.

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Monica Fernandez

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