Sichere Lastaufnahme- und Anschlagmittel: Was ist zu beachten?

Mangelhafte Hebebänder, Rundschlingen, Ketten und Drahtseile sowie Anschlagpunkte und Lastaufnahmemittel können zu schweren Unfällen führen, wenn lose, nicht korrekt gegen Verrutschen gesicherte Lasten abstürzen.

Mangelhafte Hebebänder, Rundschlingen, Ketten und Drahtseile sowie Anschlagpunkte und Lastaufnahmemittel können zu schweren Unfällen führen, wenn lose, nicht korrekt gegen Verrutschen gesicherte Lasten abstürzen. Lernen Sie hier, auf was Sie achten müssen, damit der Materialtransport mit dem Kran auf der Baustelle sicher durchgeführt werden kann.

Anschlagmittel werden als Verbindung zwischen der Last und dem Lastaufnahmemittel (Kran) eingesetzt. Sie sind sehr unterschiedlich in ihrer Ausführung und Beschaffenheit. Doch unabhängig davon, ob sie aus Metall oder Textil gefertigt, zu Ketten, Bänder oder Seilen zusammengefügt, oder gar ein- oder mehrstrangig sind, sie müssen in einem einwandfreien Zustand sein. Nur dann kann der Lastentransport sicher ausgeführt werden.

Sicherheit fängt bereits beim Einkauf an. Vergewissern Sie sich, dass die Anschlagmittel den gängigen Normen entsprechen. Zum Beispiel die EN-Norm 1492 im Falle von Hebebändern und Rundschlingen. Achten Sie beim Einkauf auch auf die EG-Konformitätserklärung inklusive der CE-Kennzeichnung sowie das Vorhandensein der Betriebsanleitung.

Anschlag- wie auch die Lastaufnahmemittel müssen gemäss den Herstellerangaben regelmässig geprüft werden. Stellen Sie daher sicher, dass neue Lastaufnahme- und Anschlagmittel direkt in Ihr Prüfsystem aufgenommen wird. Die Periodizität dieser Prüfung sollte sich an den jeweiligen Einsatzbedingungen richten. Die Abstände zwischen den Prüfungen sollten jedoch nicht länger als ein Jahr sein. Nur Personen mit den erforderlichen Fachkenntnissen dürfen diese Prüfung vornehmen. Markieren Sie die Lastaufnahme- und Anschlagmittel mit dem Datum der nächsten Prüfung, damit sich der/die Anschläger/in vergewissern kann, dass nur geprüfte Lastaufnahme- und Arbeitsmittel verwendet werden.

Sicherheit fängt bereits beim Einkauf an. Vergewissern Sie sich, dass die Anschlagmittel den gängigen Normen entsprechen.

Es ist wichtig, dass auf den Baustellen die geeigneten Anschlagmittel nach der Norm 1492 und Lastaufnahmemittel nach der Norm 13155 für den Transport der unterschiedlichen Lasten vorhanden sind. Nur so kann die lastenanschlagende Person die richtige Wahl treffen.

Auch regelmässig geprüfte Lastaufnahme- und Anschlagmittel können auf der Baustelle Schäden erleiden. Die Sichtkontrolle vor der jeweiligen Verwendung ist daher ein wichtiger Bestandteil beim sicheren Anschlagen von Lasten. Sensibilisieren Sie die Arbeitnehmenden darin, stets vor der Verwendung eines Arbeitsmittels eine kurze Sichtkontrolle auf allfällige Schäden wie Risse oder übermässige Abnutzung durchzuführen.

Viele Lieferanten bringen das Material bereits vorkonfektioniert und oftmals mit Einweghebebändern für den Transport mit dem Kran versehen auf die Baustelle. Wenn der Transport abgeschlossen ist und Einwegbänder gelöst werden, dürfen diese nicht mehr weiterverwendet werden. Am sichersten ist, wenn Sie diese unmittelbar nach dem Entfernen zerschneiden und entsorgen.

Es kommt vor, das Material mit textilen Hebebändern geliefert wird, welche nicht den gängigen Normen entsprechen. Diese Hebebänder stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Informieren Sie daher ihre Lieferanten, dass auf Ihren Baustellen nur Anschlagmittel verwendet werden dürfen, die den Normvorgaben entsprechen.

Vor dem Transport von Material, welches durch Dritte für den Transport vorbereitet wurde, soll sichergestellt werden, dass das Material gut gesichert ist und dass bereits vormontierte Anschlagmittel nicht beschädigt sind.

Bleiben nach einer Materiallieferung Anschlagmittel zurück, die für den Mehrfachgebrauch bestimmt sind, müssen diese ins betriebsinternen Prüfsystem aufgenommen werden, wenn der Betrieb beabsichtigt, diese weiter zu verwenden. Andernfalls müssen die Modalitäten der Rückgabe mit dem jeweiligen Lieferanten besprochen werden.

Für weitere Informationen steht Ihnen die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit BfA sehr gerne unter der Mailadresse: [email protected] zur Verfügung.

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Monica Fernandez

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