Noise Reduction Construction Equipment. Caucasian Worker with Hearing Protection Headphones.

Sicherheitskultur auf der Baustelle: Gemeinsam gegen Lärm

Das Brummen von schweren Maschinen, das Surren von Bohrmaschinen – der Alltag auf einer Baustelle kann laut sein. Ist die Geräuschkulisse zu laut, kann dies zu einem Hörschaden führen. Für Unternehmen wie für Mitarbeitende kann eine positive Sicherheitskultur auf Baustellen mithelfen, das Gehör vor schädlichem Lärm zu schützen.

 

Eine Sicherheitskultur ist die Art und Weise, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmende über Sicherheit denken und handeln. In einer guten Sicherheitskultur sind sich alle der Gefahren bewusst, reden offen über Gefährdungen und erforderliche Massnahmen und übernehmen selbständig Verantwortung für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit.

Im Rahmen der Gehörschutzkampagne können folgende Merkmale helfen, eine positive Sicherheitskultur aufzubauen, in der sich alle gegenseitig unterstützen, Hörschäden zu verhindern:

  1. Bewusstsein und Sensibilisierung: Ermitteln und beurteilen Sie die Gefährdung Lärm bezogen auf die Arbeitsumgebung sowie die Verwendung von Maschinen und Gerätschaften. Definieren Sie Massnahmen zum Schutz der Arbeitnehmenden wie zum Beispiel Lärmschutzwände, leisere Maschinen und Geräte oder den Einsatz Gehörschutzpfropfen oder Gehörschutzkapseln.Kennzeichnen Sie Maschinen und Gerätschaften mit einem Lärmpegel grösser als 85 Dezibel mit einem Gebotszeichen «Gehörschutz». Alle auf der Baustelle müssen verstehen, wie Lärm ihre Gesundheit nachhaltig beeinflusst und wie sie sich schützen können. Informieren Sie daher ihre Arbeitnehmenden in Bezug auf die ermittelten Lärmquellen und die erforderlichen Massnahmen. Die Information sollte nicht nur theoretisch sein, sondern auch praktische Aspekte des Gehörschutzes umfassen, wie das korrekte Einsetzen von Gehörschutzpfropfen oder das Aufsetzen von Gehörschutzkapseln, dass dieser rundum abschliessen.
  2. Kommunikation: Offene und transparente Kommunikation über Sicherheitsfragen ist entscheidend. Mitarbeiter sollten sich wohl fühlen, Sicherheitsbedenken zu äussern. Stellen Sie sicher, dass diese wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Bedenken in Bezug auf Sicherheit und/oder Gesundheitsschutz haben.
  3. Verantwortung und Eigenverantwortung: Ein Hörschaden hört nicht auf, nachdem man den Arbeitsort verlässt. Jeder und jede Einzelne im Unternehmen soll sich für die eigene Sicherheit und den Gesundheitsschutz mitverantwortlich fühlen und aktiv dazu beitragen, indem er oder sie die Schutzmassnahmen befolgt. Der alleinige Schutz auf der Arbeit reicht aber nicht aus, um einen Hörschaden zu verhindern. Sicherheitsbewusste Arbeitnehmende schützen sich auch in der Freizeit, zum Beispiel an Konzerten oder lärmintensiven Events.
  4. Führung und Vorbildfunktion: Vorgesetzte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung einer Sicherheitskultur. Sie müssen nicht nur die Regeln befolgen, sondern auch als Vorbilder agieren. Wenn Führungskräfte konsequent Gehörschutz tragen und sich aktiv an Sicherheitsmassnahmen beteiligen, senden sie eine klare Botschaft an das gesamte Team: Sicherheit hat oberste Priorität.
  5. Lernen aus Fehlern: In einer guten Sicherheitskultur werden Fehler und Vorfälle als Gelegenheit zur Verbesserung angesehen, nicht als Grund zur Bestrafung. Es sollte eine “Lernkultur” geben, die es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sie in Zukunft zu vermeiden. Erinnern Sie  daher lieber an die negativen Folgen eines Hörschadens und wie wichtig die Umsetzung von Schutzmassnahmen sind, statt mit dem Finger zu zeigen, wenn Arbeitnehmende sich nicht gegen Lärm schützen.Wenn Gehörschutzmittel beschädigt werden, sollte dies ohne Angst vor Konsequenzen gemeldet werden können. Reparatur oder Ersatz von Gehörschutzmitteln sollte schnell und unkompliziert erfolgen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter stets optimal geschützt sind.
  6. Anerkennung: Eine positive Sicherheitskultur lebt von der Anerkennung. Wenn Mitarbeiter konsequent ihren Gehörschutz tragen, sollten sie dafür auch ab und zu ein Lob erhalten. Dies schafft nicht nur ein positives Arbeitsumfeld, sondern ermutigt auch andere, ihrem Beispiel zu folgen.

Fazit:

Für einen adäquaten Schutz des Gehörs ist es unabdingbar, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmende zusammenarbeiten. Die Sensibilisierung ist hier ein wichtiger Baustein, auf dem die Sicherheitskultur aufgebaut wird. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass der Klang der Baustelle nicht zur Herausforderung wird.

Über den Autor

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Monica Fernandez

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