Welche Trends dominieren die Baubranche 2023? 

Entscheidungsträger von Bauunternehmen sehen sich tagtäglich mit komplexen Fragestellungen konfrontiert. Wie sieht die Baubranche der Zukunft aus? Wie können uns neue Tools und Methoden dabei helfen, effizienter und nachhaltiger zu bauen? Und welche Trends und Technologien haben in den nächsten Jahren den grössten Einfluss auf unser Geschäftsmodell? Mit dem Trendradar stellt der Schweizerische Baumeisterverband seit 2021 eine Orientierungshilfe für Bauunternehmen im Bereich der Zukunftsforschung bereit. Moritz Lüscher, Leiter Digitalisierung beim SBV, gibt Einblick in die aktuellen Erkenntnisse. 

 

Im Frühling haben rund 50 Expertinnen und Experten die baurelevanten Trends erneut analysiert und bewertet. Die erfreuliche Nachricht vorneweg: Der zunehmende Fokus auf BIM und die Schaffung entsprechender Kompetenzen in der Branche führen dazu, dass die Lücke zwischen dem Einfluss und den derzeitigen Kompetenzen etwas geschrumpft ist, die Branche sich also langsam aber sicher besser auf die Herausforderung vorbereitet. Der SBV wird im Sommer zudem eine neue Online-Datenbank zu BIM mit den aktuellen Normen & Standards, Statistiken, Hilfestellungen und Weiterbildungsmöglichkeiten auf baumeister.ch aufschalten sowie das praktische Handbuch «BIM im Bauunternehmen» umfassend überarbeiten. Wie in den Vorjahren dominiert im Bereich Digitalisierung neben BIM weiterhin Cybersecurity die Trendlandschaft. Hier gehen die Experten nach wie vor von ungenügenden Kompetenzen in der Branche aus. Durch die zunehmende Digitalisierung werden die Angriffspunkte für Cyberkriminelle zahlreicher und rentabler. Da Cyberangriffe nie komplett ausgeschlossen werden können, ist es wichtig, dass sich auch kleinere und mittlere Bauunternehmen eine adäquate Cyber-Resilienz aufbauen. Mit den Checklisten des SBV kann dieser Prozess im Unternehmen angestossen werden. Um das Thema digitale Transformation ganzheitlich im Unternehmen anzugehen, empfiehlt sich eine Standortbestimmung mit dem Guide to Digital Transformation.

Das zweite grosse Thema betrifft das zukünftige Arbeiten: Hier befinden sich gleich drei Trends im Act-Bereich, also mit dem grössten Einfluss auf die Branche und dem kürzesten Zeithorizont. Neben den bekannten Herausforderungen Generation Z und Kampf um Talente sind nun auch flexible Arbeitsmodelle zu einem wichtigeren Thema geworden. Arbeitgeber müssen sich Gedanken machen, wie sie künftig die besten Nachwuchs- und Fachkräfte für ihre Unternehmung begeistern können. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen dieser Gruppen ist dabei unumgänglich.

Die Inklusion der verbleibenden beiden Trends «Erneuerbare Energien» und «Wohnungsmangel Schweiz» im Act-Bereich ist aufgrund der umfassend dokumentierten Entwicklungen in den letzten Monaten wenig überraschend. Der SBV setzt sich in diesem Bereich stark gegen eine Überregulierung und eine Reduktion von Einsprachen bei Neu- und Ersatzbauten ein.

Trendradar

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Über den Autor

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Moritz Lüscher

Leiter Digitalisierung

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