«Wir investieren viel in digitale Technologien»

Im Gespräch erläutert Martin Tobler, CEO HGC, warum sein Unternehmen auf die Digitalisierung setzt und was das für die Kundinnen und Kunden bedeutet.

 

125 Jahre HGC – starten wir gleich mit einer ketzerischen Frage: Sind Handelsgenossenschaften noch zeitgemäss?

Die Genossenschaft ist unsere Rechtsform. Sie ermöglicht es uns, die HGC mit einem langfristigen Blick weiterzuentwickeln. Arbeiten wir erfolgreich, profitieren unsere Kunden. Sie profitieren, weil wir die Gewinne an sie zurückführen und unablässig in unsere Infrastruktur und Dienstleistungen investieren.

 

Im Handelsregister ist HGC als «HG Commerciale Handelsgenossenschaft des Schweizerischen Baumeisterverbandes» eingetragen. Wie ist die Beziehung zum SBV?

HGC wurde 1899 von den Zürcher Baumeistern gegründet. Schnell öffneten wir dann uns für alle Schweizer Baumeister. Die Beziehung zum SBV ist nach wie vor eng, was man nur schon daran sieht, dass der Zentralpräsident des SBV unser Vizepräsident ist. Weil wir über 50 Standorte haben und in allen Schweizer Landesteilen präsent sind, stehen wir in einem regen Austausch mit den Sektionen. Allerdings haben wir uns in den letzten 125 Jahren auch für andere Verbände und Branchen geöffnet. Dementsprechend haben wir auch unser Sortiment angepasst.

 

HGC bietet seiner Kundschaft nicht nur Baumaterial, sondern auch Dienstleistungen wie Lieferung oder Kranablad. In letzter Zeit hat HGC das Thema Digitalisierung stark vorangetrieben. In welche Richtung soll es weitergehen?

Wir wollen unsere Kunden über alle möglichen Kanäle bedienen und neue Wege gehen, so gibt es als neue Dienstleistung das Mietgeschäft für Baumaschinen und Handwerkzeuge. Zeit ist im Bau Geld, deswegen gibt es auf der HGC Shop-App eine QR-Code-Scanner-Funktion. Geht ein Materialvorrat zu Ende, kann der Artikel ganz easy mit dem Scanner nachbestellt werden. Eine Online-Suche nach dem Artikel entfällt also. Mit Click&Collect können Artikel online vorbestellt und in einer Filiale dann abgeholt werden. Auch das spart Zeit. Auf grösseren Baustellen übernehmen wir zudem das Auffüllen und Bewirtschaften des Materialcontainers. Wir investieren viel in neue digitale Dienstleistungen und den Webshop, um den Berufsalltag unserer Kundinnen und Kunden zu erleichtern.

 

In der Baubranche wird das Thema Nachhaltigkeit und Recycling immer wichtiger. Was bedeutet das für HGC und wie geht Ihr Unternehmen damit um?

Wir bieten eine Lösung für das PET-Recycling von Folien, in denen Baumaterial auf die Baustelle angeliefert wird. Dank unseren vielen Standorten sind wir in allen Schweizer Regionen auf kurzem Weg erreichbar. Zudem ergänzen wir unsere Angebot laufend mit nachhaltigen und kreislauffähigen Produkten.

 

HGC investiert jährlich eine Million in die Bildung des Baunachwuchses – warum?

Wir wollen dem Baugewerbe den Nachwuchs sichern helfen – und uns indirekt die Kundinnen und Kunden von morgen. Deshalb unterstützen wir zum Beispiel aktiv den Campus Sursee oder auch die vielen Maurerlehrhallen in den Regionen. Auch wir sind stark in der Ausbildung tätig. Aktuell bilden wir bei HGC rund 70 Lernende aus.

 

Wie wird das Jubiläum gefeiert?

Der Höhepunkt wird die grosse Jubiläumsfeier im Kongresshaus Zürich sein, mit einem rauschenden Rahmenprogramm und vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Es soll die grösste Bauparty des Jahres werden. Daneben wird es kleinere und grössere Feste in den Regionen geben sowie zahlreiche Aktionen für unsere Kundinnen und Kunden.

 

Wo wird HGC in zehn Jahren stehen?

Wir werden weiterhin ein wichtiger Bauzulieferer sein, präsent auf allen Kanälen und mit einer modernen Infrastrukturen operierend. Durch Zukäufe werden wir unsere Position gestärkt haben. Aber im Grundsatz werden wir immer noch der die HGC sein, der  den Baumeistern und der Baubranche hilft, sich weiterzuentwickeln.

 

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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