Wisch-Kompetenz oder Future Skill? 

Um in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt bestehen zu können benötigen die Fachkräfte die passenden Kompetenzen. Als Future Skills gelten nicht zuletzt persönliche Stärken und Basiswissen. 

Um in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt bestehen zu können benötigen die Fachkräfte die passenden Kompetenzen. Als Future Skills gelten nicht zuletzt persönliche Stärken und Basiswissen. 

Von Digital Natives bis Generation Z: Die Welt ist im Wandel und mit ihr nicht nur die Technologie, sondern auch die Gestaltung der Bildungslandschaft. Wie muss Bildung in einer zunehmend digitalisierten Welt aussehen? Welche Kompetenzen gilt es zu vermitteln? Welche Future Skills werden gefragt sein?

Dr. Sarah Genner ist Spezialistin, wenn es um die Auswirkungen digitaler Medien auf Mensch, Gesellschaft und Arbeitswelt geht. Seit 2018 ist sie als Medienwissenschaftlerin und Dozentin an verschiedenen Hochschulen tätig und befasst sich eingehen mit der Thematik Digitalisierung der Arbeitswelt. An den Bildungstagen auf dem Campus Sursee im Mai 2022 erklärte Dr. Genner anhand verschiedener Thesen, wieso die Future Skills aus mehr als nur Wisch-Kompetenz bestehen und dass das Schweizer Bildungssystem – und weiterführend auch die Bauwirtschaft mit dem Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» – gut aufgestellt sind für die Zukunft. «Die Anforderungen der Zukunft sind nicht in erster Linie die digitalen Kompetenzen, sondern solche, die in einer digitalen Welt funktionieren», so Genner.

Gemäss ihren Aussagen haben persönliche Kompetenzen nach wie vor einen hohen Stellenwert, auch in einer zunehmend digitalisierten Umgebung. Mit dem dualen Bildungssystem in der Schweiz werden sowohl die persönlichen wie auch die fachlichen Kompetenzen gefördert. «Das Schweizer Bildungssystem ist wandel- und anpassbar», so Genner weiter. «Das ist ein grosser Vorteil. Bereits wurden zahlreiche Mint-Initiativen gestartet, das heisst, die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik werden stark gefördert.»  

Die Anforderungen der Zukunft sind nicht in erster Linie die digitalen Kompetenzen, sondern solche, die in einer digitalen Welt funktionieren.

Dr. Sarah Genner
Bildungsspezialistin

Digitale Kompetenz in allen Bereichen 

Was bis anhin galt, gilt auch weiterhin: Es braucht eine sinnvolle Kombination von Basiskompetenzen (überfachlich) und Spezialisierungen, also Fachwissen. Genner unterscheidet in ihrem Kompetenz-Modell der Future Skills folgende Bereiche: 

Fachliche Kompetenz – Lesen, Schreiben, Analyse, Problemlösung etc. 

Soziale Kompetenz – Kommunikation, Teamfähigkeit, Engagement etc. 

Persönliche Kompetenz – Lernen, Kreativität, Resilienz etc. 

Grundwerte – Respekt, Verantwortung etc.  

Die digitale Kompetenz wird in sämtlichen Bereichen integriert. Denn die fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen sind allesamt Bestandteile der digitalen Kompetenzen. Lese- und Schreibkompetenz, aber auch analytische Fähigkeiten sind gefragt. Man muss kommunizieren können, online wie offline und auch mit immer neuen technischen Hilfsmitteln braucht es Kreativität, um die unterschiedlichen Herausforderungen im Berufsalltag zu meistern. Die Basis aller Kompetenzen sind die Grundwerte wie Respekt oder Verantwortungsgefühl, aber auch Dankbarkeit und die lebenslange Freude am Lernen. 

Mit dem Masterplan «SBV-Berufsbildung 2030» trägt der SBV den stetig verändernden Anforderungen der Arbeitswelt Rechnung. Von der Generation X über die Millenials bis hin zur Generation Z gilt es, persönliche Kompetenzen zu stärken und in den fachlichen Ausbildungsbereich zu investieren, um künftig für genügend Fachkräfte in der Bauwirtschaft zu sorgen. 

 

Autorin: Sibylle Ambs 

Masterplan für die Berufsbildung

Mit dem Masterplan «SBV-​Berufsbildung 2030» verfolgt der SBV das Ziel, dass die Branche den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften auch künftig decken kann: Neben genügend Berufseinsteigern und einer höheren Weiterqualifikationsquote sollen zur Deckung des Fachkräftebedarfs künftig auch eine erhöhte Branchentreue beitragen.. Erfahren Sie hier mehr über den Masterplan.

Über den Autor

pic

Schweizerischer Baumeisterverband

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