Action in Solavers

Lernende Maurer und Baupraktiker sichern Burgruine Solavers in
Seewis

Chur, 14. Juni 2023. – Im Rahmen eines überbetrieblichen Kurses des Graubündnerischen Baumeisterverbandes (GBV) bietet sich 72 Lernenden die Gelegenheit, die Schildmauer der Ruine Solavers in Seewis baulich zu sichern und das Ruinenareal künftig für Besuchende wieder sicherer zu machen. Die lernenden MaurerInnen und BaupraktikerInnen erlernen jeweils während einer Woche im direkten Anschauungsunterricht vor Ort den Umgang mit Naturstein und leisten gleichsam einen Beitrag zum Erhalt der Überreste dieser einst mächtigen Wehranlage auf Solavers. Der überbetriebliche Kurs startete am 3. April 2023 und dauert noch bis am 30. Juni 2023. Er steht unter der Leitung der Instruktoren Pascal Zbinden und Christoph Mathis.

 

Text & Bild: Graubündnerischer Baumeisterverband

 

Die Ausbildung zur MaurerIn bzw. BaupraktikerIn erfolgt im Rahmen des trialen Ausbildungssystems der Berufslehre. Drei Partner teilen sich die Ausbildungsverantwortung.

  • Die Berufsschule vermittelt den Lernenden die theoretischen Grundlagen der Berufskunde wie Fachrechnen, Fachzeichnen, Baustoffkunde und
  • Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) vermitteln den Lernenden die Grundkenntnisse der praktischen Arbeiten, beispielsweise beim Mauern, Schalen, Armieren oder Versetzen eines
  • Im Lehrbetrieb festigen die Lernenden die vermittelten Grundkenntnisse von Berufs- schule und Einführungskursen mittels praktischer Anwendung auf der Baustelle. Grundlage dafür bildet die Bildungsverordnung.

 

Lernende erhalten Natursteinmauerwerke

Im Rahmen der ÜK wird unter anderem das Thema Natursteinmauerwerk vermittelt. Der Vor- stand des Graubündnerischen Baumeisterverbandes hat vor mehr als 25 Jahren entschieden, diesen Kursinhalt aus dem Lehrplan der Maurerlehrhallen in Sursee herauszulösen und in eigener Verantwortung in Graubünden durchzuführen. Dies vor allem aufgrund der Tatsache, dass Graubünden über ein beachtliches Volumen an historisch wertvoller Bausubstanz verfügt, vor allem in Form von historischen Gebäuden und zahlreichen Burgruinen. Deren Trägerschaften wären oftmals ohne finanzielle oder praktische Hilfe durch Dritte kaum in der Lage, die anvertrauten Objekte in ihrer Substanz zu erhalten. Darüber hinaus kann den Lernenden am konkreten Objekt die Materie vermittelt werden, sodass dieses Wissen über den Kurs hinaus Bestand hat.

 

Medientermin

 

Der ÜK "Natursteinmauerwerk 2023" bildet die Fortsetzung einer langen Reihe von Kursen in den letzten Jahren:

  • 1996: Ruine Campi, Sils i. D.
  • 1998: Ruine Campi, Sils i. D.
  • 2000: Ruine Jörgenberg, Waltensburg
  • 2002: Ruine Belfort, Brienz
  • 2004: Ruine Belfort, Brienz
  • 2006: Ruine Belfort, Brienz
  • 2008: Ruine Tschanüff, Ramosch (1. Etappe)
  • 2010: Ruine Tschanüff, Ramosch (2. Etappe)
  • 2012: Ruine Castels, Putz (1. Etappe)
  • 2014: Ruine Castels, Putz (2. Etappe)
  • 2016: Ruine Castels, Putz (3. Etappe)
  • 2018: Ruine Tschanüff, Ramosch (3. Etappe)
  • 2021: Stall Jägerhaus, Schluein
  • 2023: Ruine Solavers, Seewis

3‘500 Arbeitsstunden für die Sicherung der Bausubstanz

Die mächtige Schildmauer der Ruine Solavers ist mit ihren Verwitterungsschäden ein ideales Objekt, und den angehenden MaurerInnen und BaupraktikerInnen die Grundkenntnisse des Umgangs mit Natursteinen zu vermitteln. Zum Erhalt der Wehrmauer sind vor allem Maurer-Arbeiten gefragt. Die verwitterte Maurerkrone wird abgetragen und neu aufgebaut. Dabei ist die Auswahl und die Bearbeitung von Natursteinen, das Mischen des Mörtels in der richtigen Rezeptur sowie das Aufmauern und Ausfugen von verwitterten Partien wichtig.

Die Bauherrschaft über das Bauvorhaben obliegt der Gemeinde Seewis. Sie trägt die Kosten für die Baustelleninstallation, die Baustoffe, die Bauleitung, die Leistung des örtlichen Unternehmers sowie für die Unterkunft und die Verpflegung der Lernenden und des Instruktors.

Die Bauleitung und architektonische Begleitung erfolgt durch das Architekturbüro Gabriela Güntert aus Zürich. Alle Sicherungsmassnahmen und Maurerarbeiten werden in Zuge des ÜKs durch Lernende durchgeführt. Der GBV seinerseits trägt die Kosten des Instruktors.

 

Gabriela Guentert, Architektin & Bauleiterin

 

Insgesamt werden im Rahmen des Kurses 2023 auf der Ruine Solavers rund 3‘500 Arbeits- stunden geleistet. Im Graubündnerischen Baumeisterverband nimmt die Grundausbildung einen wichtigen Stellenwert im Rahmen der Verbandsarbeit ein. Jedes Jahr bilden die Lehr- betriebe rund 60 junge Maurer, Baupraktiker und Verkehrswegbauer aus. In der Jahresrechnung des GBV bildet die Grundausbildung eine wesentliche Position des Verbandsaufwandes. Die Baumeister nehmen damit Verantwortung in der Berufsausbildung wahr und sind stolz darauf. In diesem Sinne engagiert sich der Graubündnerische Baumeisterverband auch in Zukunft für die Belange der Berufsbildung.

Graubündnerischer Baumeisterverband

Der Graubündnerische Baumeisterverband (GBV) ist der führende Branchenverband der Bündner Bauwirtschaft. Er wurde 1906 gegründet und vertritt die überbetrieblichen Interessen seiner rund 120 Mitgliederfirmen in den vier Regionen Nord-, Süd-, Mittelbünden und Surselva. Die Mitglieder des Bau- meisterverbands sorgen für ein funktionierendes Strassen- und Schienennetz, Häuser und Hotels, die sich ins Landschaftsbild einfügen, sichere Wasserkraftwerke und Bergbahnen sowie rund 5‘000 Arbeitsplätze im ganzen Kanton. Sie leisten zukunftsweisende Arbeit mit viel Erfahrung, langjährigen Mitarbeitenden und engagierten Lernenden. Der GBV wirkt neben dem Bau vor allem auch in wirtschaftspolitischen oder berufsbildnerischen Bereichen. Er ist ein wichtiger Partner für Behörden und Politik.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Eine Karriere auf dem Bau hat viel zu bieten. Um Fachkräfte der Zukunft anziehen, ausbilden und in der Branche halten zu können, kommt den Bauunternehmen eine zentrale Rolle zu. Auf den Baustellen der einzelnen Firmen entscheidet sich, ob interessierte Talente bleiben und zu Leistungsträgern werden können. Viele Mitglieder des SBV machen hier einen tollen Job. In der Berufswerbungskampagne setzt der SBV bewusst auf gute Geschichten direkt aus den Unternehmen.  

 

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Über den Autor

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Petra Stocker

Kampagnenleiterin Berufsmarketing

[email protected]

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