Augen vor Verletzungen schützen

Ob Splitter, Funke, Spritzer oder UV-Strahlung: Die Gefahr einer Augenverletzung auf Baustellen ist gross. Mit Schutzmassnahmen wie dem konsequenten Tragen einer Schutzbrille lassen sich Verletzungen vermeiden.

 

Die Augen sind etwas vom Kostbarsten, das wir besitzen, zu ihnen müssen wir besonders Sorge tragen. Nur eine kurze Unaufmerksamkeit oder eine fehlende Schutzbrille im entscheidenden Moment können das Augenlicht ruinieren oder nachhaltig beeinträchtigen. Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva berichtet von jährlich 36 000 Unfälle mit Augenverletzungen. Drei Viertel davon geschehen am Arbeitsplatz, wo bei Arbeiten wie Fräsen, Bohren, Schleifen oder Schweissen Fremdkörper ins Auge gelangen.

Etwas im Auge zu haben, ist ein unangenehmes Gefühl und in den meisten Fällen ist der Fremdkörper, beispielsweise Staub oder Sand, zum Glück leicht zu entfernen. Gefährlicher wird es, wenn die Stäube kalkhaltig sind (z.B. Betonstaub, Mörtel usw.) oder wenn flüssige Gefahrstoffe (z.B. Chemikalien etc.) ins Auge gelangen, weil diese die Augen verätzen können. In solchen Fällen müssen die Augen sofort und gründlich ausgespült werden, um schwere Folgeschäden zu verhindern. Ebenfalls heikel sind Verletzungen, bei denen ein Fremdkörper in das Auge eindringt und Schäden im Inneren anrichtet oder eine Augenprellung durch einen stumpfen Schlag. In allen diesen Fällen muss sofort gehandelt werden, da die Augenstruktur verletzt und Infektionen im Augeninneren verursachen kann.

Um Augenverletzungen auf Baustellen zu verhindern, gehören Schutzbrillen oder Schutzvisiere zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Damit sich die Brille möglichst bequem und nicht wie ein Fremdkörper auf der Nase anfühlt, ist es wichtig, auf Benutzerfreundlichkeit, Passform und Funktionalität zu achten. Die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit (BfA) empfiehlt Vorgesetzten, ihre Mitarbeiter, die der Gefahr von Staub, herumfliegenden Splittern/Spritzern oder gefährlichen Dämpfen/Staub ausgesetzt sind, ausreichend zu sensibilisieren und in der Umsetzung der erforderlichen Schutzmassnahmen entsprechend zu instruieren. Die BfA-Information «Augenschutz» sowie auch das Modul «Augenschützen wie ein Profi» der Suva bieten eine gute Grundlage für die Schulung der Arbeitnehmenden.

Die gründliche Gefährdungsermittlung gibt Aufschluss darüber, wo Schutzmassnahmen, unter anderem zum Schutz der Augen erforderlich sind. Die richtige PSA sowie die kontinuierliche Sensibilisierung der Arbeitnehmenden stellen sicher, dass Augenunfälle auf Baustellen auch dort vermieden werden können, wo keine technischen Schutzmassnahmen das Herumfliegen von Splittern/Spritzern oder Staub verhindern können.

 

Was tun bei den häufigsten Arten von Augenunfällen?

  • Prellverletzungen: Das Auge sofort mit einem sterilen Tuch abdecken und kühlen, darauf achten, dass die Kühlung nicht direkt auf das Auge gelegt wird.
  • Fremdkörper: Wenn sie oberflächig sind, mit einem sauberen Taschentuch entfernen, dabei immer in Richtung des inneren Augenwinkels wischen. Bei feststeckenden Fremdkörpern ist das Auge mit einem sterilen Tuch abzudecken.
  • Verätzungen: Das Auge sofort für mindestens 15 Minuten gut ausspülen. Dafür ist es notwendig, dass auf Baustellen eine genügend grosse Anzahl an Augenspühllösungen vorhanden sind.

 

Auch bei leichten Verletzungen am Auge oder an der Innenseite des Augenlids sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, denn Bakterien und Pilze können bereits innerhalb von 24 Stunden ernsthafte Schäden verursachen.

 

Werner Schüepp

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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