Die Bedeutung der Schweizer Infrastruktur

Warum die Schweizer Verkehrsinfrastruktur für unser Land wichtig ist.

 

Die Schweizer Baubranche hat mit teilweise spektakulären Infrastrukturprojekten dafür gesorgt, dass in der Schweiz Menschen und Waren schnell an ihr Ziel kommen.  

 

 

Warum nicht am Genfer See zu Mittag essen? Drei Zürcher Gymnasiasten beschliessen nach einer anregenden Französischstunde spontan, in der freien Zeit bis zum Nachmittagsunterricht in die Romandie zu reisen. Kurze 15 Minuten dauert schliesslich der Weg von Zürich nach Genf. Also machen sie sich auf zum Hyperloop-Bahnhof.

Dieses Szenario spielt in einer Zukunft, an der aktuell intensiv gearbeitet wird. Mit 6 Millionen Franken unterstützt der Bund Versuche auf einer Teststrecke in Collombey-Muraz VS mit einem Hyperloop, also einem Magnetschnellzug. Bis zu 1200 Stundenkilometer Geschwindigkeit könnte dieser erreichen und so die Distanzen in der Schweiz signifikativ verringern.

Homo mobilis 

Das ist ganz nach dem Gusto des Homo mobilis, der der Homo sapiens nun einmal ist. Der Wunsch nach Mobilität durchzieht die ganze Geschichte der Menschheit. Auch die Schweiz hat eine besondere Beziehung zur Mobilität, verdankt sie doch ihre Entstehung einem Alpenpass. Der Gotthard, die Route von der Innerschweiz ins Tessin, blieb für die Schweiz bis heute wichtig. Ende des 19. Jahrhunderts trat die Eisenbahn ihren Siegeszug auch in der Schweiz an. Seit den 1950er Jahren bestimmen die Strasse und die Luft die Schweizer Mobilität. Als neue Dimension wird in wenigen Jahren der Untergrund dazu kommen, wenn der Gütertransport im Mitteland mittels Cargo sous terrain unter der Erdoberfläche erfolgt. Nachziehen könnten die ultraschnellen Untergrund-Magnetzüge. Die Schweizer Bauunternehmer werden auf alle Fälle bereitstehen, solche Projekte zu realisieren.

 

Wichtige Strassen 

Dennoch: Die Strasse bleibt in Sachen Warentransport zentral, ihr Anteil lag seit dem Jahr 2000 immer über 50 Prozent, aktuell sind es 57 Prozent. «Die Strassentransportbranche ist die Hauptschlagader der Schweizer Wirtschaft und somit unentbehrlich für die Ver- und Entsorgung im Land. Der Lastwagen ist und bleibt trotz Ko-Modalität das wichtigste Transportmittel in der Schweiz. Eine Alternative gibt es nicht, zumal insbesondere die Feinverteilung der Güter unmöglich über den Schienentransport abgewickelt werden kann», erläutert Anna Lena Kaufmann, Grundlagen Politik, Astag, Schweizerischer Nutzfahrzeugeverband. Die Leistung der schweren Strassengüterfahrzeuge betrug im 2019 16,2 Milliarden Tonnen-Kilometer. Das ist gegenüber dem Jahr 2000 eine Steigerung von 20 Prozent.

 

 

 

Es wird eng 

Eng auf den Strassen wird es allerdings nicht nur aufgrund der LKWs. Unterwegs sind auch immer mehr Menschen. Im Jahr 2010 legten Herr und Frau Schweizer 115 Milliarden Kilometer zurück, 2020 waren es 128 Milliarden Kilometer. Der Aufwärtstrend wird sich bis auf 145 Milliarden Kilometer fortsetzen. Ein Grund dafür ist der Arbeitsweg. 2019 waren acht von zehn Erwerbstätigen in der Schweiz Pendlerinnen beziehungsweise Pendler. Dies entspricht rund 3,6 Millionen Menschen. Hiervon arbeiteten 71 Prozent ausserhalb ihrer Wohngemeinde – deutlich mehr als noch im Jahr 1990 (59%). Entsprechend durchziehen heute weitaus grössere Pendlerströme die Schweiz als noch vor wenigen Jahrzehnten. Die höhere Mobilität hat für Arbeitgeber wie -nehmer Vorteile. Pendeln führt dazu, dass sich der Arbeitsmarkt vergrössert, da sich das Einzugsgebiet sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber ausdehnt. Mehr Arbeitsanbieter und mehr Arbeitsnachfrager treffen aufeinander. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitsplätze mit Personen besetzt werden, die am besten für diese Tätigkeit geeignet sind

 

 

 

Flugs zum Wirtschaftswachstum

Die Zahl der Freizeitkilometer übersteigt diejenige der Pendeldistanzen klar, weil auch Flugkilometer dazu gezählt werden. Die Flughafen Genf, Basel-Mullhouse, Bern-Belpmoos sowie Zürich-Kloten haben der Schweiz das Tor zur Welt geöffnet. Der Flughafen Zürich ist wichtig für die Attraktivität des Wirtschafts- und Tourismusstandortes Schweiz, weil 72 Fluggesellschaften die Schweiz auf direktem Weg mit 185 Destinationen verbinden.  nicht nur für unser Freizeitverhalten ist, sondern vor allem auch für unsere Wirtschaft. Daneben bieten am Flughafen Zürich rund 280 Unternehmen bieten mehr als 27 000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz und generieren insgesamt eine direkte und indirekte Wertschöpfung von 5 Milliarden Franken.

 

 

125 Jahre - 125 Menschen

Im Rahmen der Jubiläumskampagne «125 Jahre SBV 50 Jahre Campus Sursee» erzählen 125 Personen ihre Geschichte und wie diese mit dem Bau verbunden ist. Damit wollen der SBV und der Campus Sursee zeigen, wie zentral die Baubranche für die Schweizer Bevölkerung in der Vergangenheit war, aktuell ist und auch künftig sein wird. Weitere Informationen unter www.125-50.ch.

 

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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