Der diesjährige Trendradar bringt neue Erkenntnisse

Die Schweizer Baubranche steht vor vielseitigen Herausforderungen, ausgelöst und befeuert durch globale Megatrends. Der Schweizerische Baumeisterverband hilft seinen Mitgliedern, für sie und die Baubranche wichtige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die diesjährige Aktualisierung des Trendradars bekräftigt die weiter steigende Relevanz der Digitalisierung, ebenso neuer Arbeitsformen. Dringender Handlungsbedarf besteht auch im Bereich der Nachhaltigkeit.

Basierend auf der Einschätzung von Fach- und Branchenexperten bewertet der Trendradar wie schon im Vorjahr die Digitalisierung und insbesondere BIM und Cybersecurity als äusserst relevant und aktuell für die Baubranche, ebenso das Gewinnen von genügend Nachwuchskräften im Bereich des zukünftigen Arbeitens. Gleichzeitig werden die bestehenden Kompetenzen der Baubranche auf diesen Gebieten nach wie vor als eher tief beurteilt. «Diese drei Trends sind gemäss der Einschätzung unserer Expertinnen und Experten derzeit sehr dominant. Bauunternehmen sollten sich dringend mit diesen Themen beschäftigen und entsprechende Ressourcen aufbauen», erklärt Moritz Lüscher, Leiter Digitalisierung beim SBV.

Der SBV unterstützt Mitglieder mit dem Transformationsprogramm «Baumeister 5.0», mit dem sich Firmen auf grosse Veränderungen wie die digitale Transformation einstellen können. Mit dem «Guide to Digital Transformation» können SBV-Mitglieder die eigenen Digitalkompetenzen prüfen und Schwachstellen identifizieren. Basierend auf dieser Standortbestimmung kann eine digitale Strategie erarbeitet werden, alleine oder mit einem Partner aus dem Digital Partner-Netzwerks des SBV.

Im Bereich der Nachhaltigkeit haben die Trendexperten zudem die erneuerbaren Energien neu in der Handlungsempfehlung «Act» eingestuft. Derartige Trends haben einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Branche bei einem erwarteten Zeithorizont von maximal vier bis fünf Jahren. Ebenfalls mit hohem Einfluss, aber etwas längerem Zeithorizont («Prepare») wird die Kreislaufwirtschaft beurteilt.

Bauunternehmen sollten sich dringend mit den Trends beschäftigen und Veränderungen als Chance nutzen, um sich am Markt zu differenzieren.

Moritz Lüscher
Leiter Digitalisierung beim SBV

Die digitale Transformation bringt nicht nur technologische Neuerungen mit sich, sondern auch neue Prozesse und Methoden. Demzufolge weist der Trend «Neue Kooperationsmodelle» ebenfalls einen hohen Einfluss auf die Branche aus, auch wenn der Zeithorizont laut den Expertinnen und Experten etwas längerfristiger einschätzen ist. Weitere Themen wie künstliche Intelligenz, Robotik, 3D-Druck, Smart Materials und Urban Mining werden laut den SBV-Trendexperten zwar einen hohen Einfluss auf den Bau haben, allerdings dürfte der Handlungsbedarf relativ weit in der Zukunft liegen. «Wichtig ist, dass sich Baufirmen mit den Entwicklungen aktiv auseinandersetzen. So können sie Veränderungen auch als Chance begreifen», zeigt sich Moritz Lüscher überzeugt. «Mit unserem breiten Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Weiterbildungen helfen wir SBV-Mitgliedern, sich fit für die Zukunft zu machen.»

Der interaktive Trendradar ist ein strategisches Planungstool für Bauunternehmen, Verbände und übrige Brancheninteressierte. Er zeigt aktuelle und zukünftige Entwicklungen und Innovationen für die Baubranche auf. Dazu dokumentiert und analysiert der SBV zusammen mit rund 50 Expertinnen und Experten aus der Praxis und Akademie baurelevante Trends und Entwicklungen innerhalb der sechs Themenfelder Politik, Nachhaltigkeit, Bildung/zukünftiges Arbeiten, Urbanisierung, Automatisierung und Konnektivität. Der Trendradar wird jährlich aktualisiert und die Auswirkungen sowie die benötigten Kompetenzen evaluiert. Aufgezeigt wird zudem der Handlungsbedarf und dessen Dringlichkeit.

Bauunternehmungen erhalten mit dem Trendradar eine Entscheidungsgrundlage für ihre mittel- und langfristige strategische Planung und können sich frühzeitig auf Entwicklungen und künftige Anforderungen einstellen. Mit den Erkenntnissen des Trendradars lassen sich Veränderungen als Chance nutzen. Den Trendradar finden Sie online.

Über den Autor

pic

Thomas Staffelbach

[email protected]

Artikel teilen