«Die Baustellen werden immer technologischer, automatisierter und sicherer sein.»

Wenn der digitale Wandel auch im Bauhauptgewerbe voranschreitet: Was wird die Baustelle der Zukunft sonst noch prägen? Das haben wir unsere Mitglieder gefragt.

 

Paolo Pagnamenta, Direktor, Taddei SA, Lugano TI

Wenn ich an die Baustelle der Zukunft denke, stelle ich mir vor, dass vermehrt digitale Technologien zum Einsatz kommen werden. Dies wird Einfluss haben auf die Beziehungen zwischen der Bauunternehmung und allen anderen Beteiligten und zwingt uns, unsere Arbeitsweise neu zu überdenken.

 

Markus Ramseier, Geschäftsführer, Ramseier AG Bern

Die Digitalisierung dringt immer tiefer in die Baubranche vor. Doch Bauen wird auch in Zukunft von Handarbeit geprägt und nicht nur vernetzt und menschenfrei sein. Im Zentrum weiterhin: technisches Fachwissen und fundiertes Knowhow. Hier gilt es die neuen Technologien für die Bauausführung bspw. im Ressourcenmanagement als Chance zu nutzen. Unternehmer, Planer und Bauherren sind dabei zentral.

 

Adrian Meer, Regionalleiter, Kibag AG, Langenthal BE

Das Bauen in der Zukunft wird noch digitaler sein. BIM erfordert neue Zusammenarbeitsformen, etwa über Allianz-Verträge. Das setzt neue wirtschaftliche Anreize und eine partnerschaftliche Kultur voraus. In der Ausführung werden Auftraggeber und Unternehmer vermehrt KI nutzen. Auf der Baustelle wird Robotik und Vorfertigung einen grossen Stellenwert einnehmen.

 

Giacomo Caratti, Technischer Leiter, Caratti Costruzioni SA, Morcote TI

Die Baustellen der Zukunft werden immer technologischer, automatisierter und sicherer sein, um zukunftsweisende Gebäude zu errichten. Doch auch der handwerkliche Teil wird bleiben, um den historischen Gebäudebestand – zugleich urbanes Gefüge und Zeugnis der Vergangenheit – zu modernisieren und zu renovieren. Professionalität und menschliches Wissen werden auch weiterhin essenziell sein – auf allen Ebenen des Bauens.

 

Jérôme Gisiger, Technischer Geschäftsführer, Seuret SA, Courrendlin JU

Die technische Entwicklung und die Einführung digitaler Hilfsmittel erleichtern unseren Arbeitsalltag enorm und gehören bereits dazu. Obwohl Material und Werkzeug immer leistungsfähiger werden und Sicherheit und Schutz der Mitarbeitenden gewährleisten, ändern sich zwei Dinge leider nicht: der Fachkräftemangel und die unzureichende Qualität. Das Hauptproblem für ein jeden – aber man muss positiv bleiben und konstruktiv weitermachen.

 

Frédéric Gros, Geschäftsführer, Bertolit SA, Carouge GE

Den Unternehmern fehlt die Zeit für Verkauf und Ausführung sowie zum Geldverdienen. Gründe dafür sind u.a. Überlastung und komplexe Verwaltung, sich ändernde Vorschriften und Auflagen, ein schwieriges HR-Management und die Unmittelbarkeit von Informationen. Was tun? Grosskonzerne werden sich auf BIM einstellen, ISO-Normen und andere Nachhaltigkeitskriterien als Totalunternehmer befolgen, KMU werden zu Zulieferern. Andere Lösungen wie immer schneller werden, KI einsetzen, Fahrzeuge bündeln, alles mieten, nichts mehr kaufen, bei null Fixkosten, sind unbefriedigend. Wie in der Wüste wird das Unternehmen je nach Situation grün oder gelb sein.

Über den Autor

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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