«Die Handwerkerfeindliche Verkehrssituation ist das Schlimmste.»

Die Städte von morgen zu gestalten, bedeutet auch, den Verkehr der verschiedenen städtischen Transportmittel von heute zu planen sowie mehr Verdichtung zu ermöglichen. Keine leichten Aufgaben. Dennoch ist da angesichts der Probleme, denen unsere Mitglieder bei ihrer Arbeit begegnen, noch viel Luft nach oben.

 

Bernhard Tobler, Geschäftsführer, Spleiss AG, Küsnacht ZH

Der Platzmangel ist ein grosses Problem. Städtische Baustellen sind immer sehr eng, man hat keinen Lagerplatz, alles muss «just in Time» angeliefert werden, auch mit kleineren Fahrzeugen mangels Umschlagplatzes. Die Baustelleneinrichtungen müssen aufwändig auf Stahlbühnen erstellt oder öffentlicher Grund dazu gemietet werden. Auch Parkplätze fehlen in der Stadt für die Handwerker und werden immer geringer. Nichtsdestotrotz muss die Sicherheit von sämtlichen Verkehrsteilnehmern jederzeit gewährleistet sein bzw. die Umleitungen und Ähnliches klar signalisiert werden. Schliesslich werden lärmintensive Arbeiten ausserhalb der normalen Zeiten nicht toleriert und Nachbarn benehmen sich, als ob ihr eigenes Gebäude nie gebaut worden wäre.

 

Andreas Obergsell, Geschäftsführer, A. Obergsell AG, Basel

Für uns als Kundenbetrieb ist das grösste Problem die Handwerkerfeindliche Verkehrssituation in der Stadt. Um dies zu illustrieren, folgende Beispiele: Die Parkplätze werden aufgehoben en Masse (ohne alternative Parkverbotszonen welche mit der Handwerkerkarte zu nutzen wären), die extra langen Rotzeiten an gewissen Verkehrsampeln (Stau produzieren, um Verkehrsteilnehmer auf den Umstieg zum ÖV zu «zwingen»), die Spuränderungen / Zusammenlegungen, welche zur Folge haben, dass es Stau gibt.

 

Urs Neff, Mitglied der Geschäftsleitung, Cellere Bau AG, Zürich

Aus meiner Sicht sind im städtischen Tiefbau die Platzverhältnisse, Lärmemissionen und der Umgang mit Anwohnern und Verkehr die grössten Herausforderungen.

Erstgenanntes hat grosse Auswirkungen auf die ganze Baustellenlogistik, die nur mit grossem Aufwand sichergestellt werden kann. Beim zweiten ist es so, dass lärmintensive Arbeiten nur in begrenzten Zeitfenstern ausgeführt werden können, was die Arbeitsplanung und -Abläufe erschwert. Schliesslich muss im Umgang mit Anwohnern und Verkehr sehr genau auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse geachtet werden, damit möglichst reibungslos gearbeitet werden kann.

Über den Autor

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Pascal Gysel

Mediensprecher / Redaktor

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