«Es braucht ein Modell, das mit der Schweizer Baubranche kompatibel ist»

Die Fachtagung «Planen und Bauen in Projektallianzen», die am 26. September 2023 in Bern stattfindet, ist eine gute Gelegenheit, sich ein Bild darüber zu machen, wie das Schweizer Modell einer Projektallianz aussehen soll. Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV, ruft deshalb Bauunternehmer dazu auf, die Fachtagung zu besuchen.

 

Gemeinsam statt gegeneinander – neue Zusammenarbeitsmodelle zwischen der Bauherrschaft, den Planenden und den Bauunternehmerinnen und -unternehmern verteilen die Risiken auf alle Projektbeteiligte und ermöglichen eine Win-win-Situation. Der SIA hat einen Entwurf für ein Merkblatt zum Umgang mit Allianzverträgen verfasst, der sich derzeit im Vernehmlassungsprozess befindet. «Der SBV war massgeblich an diesen Arbeiten beteiligt und hat entsprechend Einfluss genommen», sagt SBV-Zentralpräsident Gian-Luca Lardi dazu. «Wir ermuntern unsere Mitglieder, sich an der Vernehmlassung zu beteiligen. Damit sie sich ein Bild davon machen können, wie das Merkblatt ausgestaltet ist, empfehle ich einen Besuch der Fachtagung, die am 26. September im Kursaal in Bern stattfindet. Dort erhalten Interessierte einen umfassenden Überblick. Ich selbst werde am Kongress an einem Podium zur Schweizer Projektallianz mitdiskutieren. Ich engagiere mich dort, weil ich das Thema als sehr wichtig erachte. Es braucht auch in der Schweiz ein IPD-Modell, das auf das hiesige Baurecht zugeschnitten ist. Erfahrungen mit Verträgen aus dem Ausland lassen sich nur bedingt auf die Schweiz übertragen. Daher können Schweizer Unternehmer IPD-Verträge, die sich im Ausland bewährt haben, nur bedingt anwenden. Darum unterstützt der SBV die Lancierung des Merkblattes 2065.»

Dabei räumt der SBV-Zentralpräsident ein: «Natürlich wird in Zukunft auch ohne Projektallianzen gebaut werden. Eine Zusammenarbeit in Projektallianz ist in dieser Startphase vor allem für komplexe Bauprojekte zielführend. Herkömmliche Vertragsmodelle setzen voraus, dass die Bauherrschaft die verlangten Leistungen genau zu beschreiben vermag. Das ist schon seit langem nur noch selten der Fall. Es kommt zu Bestellungsänderungen, Mehrkosten etwawegen ungenügender Planung und damit zu Streitereien und juristischen Auseinandersetzungen. Das nützt niemanden.»

Weitere Informationen zur Fachtagung «Planen und Bauen in Projektallianzen» vom 26. September 2023 in Bern finden Sie hier.

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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