Mehr Grün und Blau als Grau gegen städtische Hitzeinseln

Die globale Erwärmung bricht immer mehr Hitzerekorde. Darunter leiden insbesondere städtische und industrielle Gebiete. Schweizer Städte versuchen, solche Hitzeinseln mit unterschiedlichsten Massnahmen zu bekämpfen.

Die globale Erwärmung bricht immer mehr Hitzerekorde. Darunter leiden insbesondere städtische und industrielle Gebiete. Schweizer Städte versuchen, solche Hitzeinseln mit unterschiedlichsten Massnahmen zu bekämpfen.

Hitzeinseln in Städten sind ein Phänomen, das durch den Klimawandel und die Urbanisierung verstärkt wird. In Agglomerationen fehlt es an Vegetation, dafür gibt es zu viel versiegelte Oberflächen, wie Beton und Asphalt, die Wärme absorbieren und speichern. Hohe Gebäude und enge Strassen behindern die Luftzirkulation, wodurch die Wärme eingeschlossen wird. Ausserdem trägt die Energie, die für Heizung, Kühlung, Beleuchtung usw. gebraucht wird, zusätzlich zur Wärmeerzeugung bei.

Hitzeinseln führen zu erhöhten Energiekosten zum Kühlen, Luftverschmutzung und gesundheitlichen Problemen. Grundsätzlich muss in urbanen Gebieten der Grünanteil erhöht und klimaangepasst gebaut werden. Grosse Städte wie Zug oder Zürich verfügen deshalb über detaillierte Klimaanalysen und -modelle, welche in die Entwicklungen neuer Quartiere einfliessen. Diese sollen künftig so geplant und gebaut werden, dass Hitzeinseln vermieden werden.

Schwieriger stellt sich das Problem hingegen in bereits bebauten Gebieten dar. Viele Städte suchen nach Lösungen, indem sie eine Kombination aus Begrünung, Wasserflächen und angepassten Baumaterialien nutzen. Sitten/Sion hat beispielsweise auf dem Dach der Landwirtschaftsschule einen japanischen Garten eingerichtet und in der Wiese vor der Schule einen Teich angelegt. Zudem reisst die Walliser Hauptstadt vielerorts die Bodenversiegelung auf und verwendet hellen Asphalt statt dunkle Bodenbeläge.

Einzelne Massnahmen alleine reichen nicht aus, um das Problem der Hitzeinseln in den Städten zu lösen. Sie sind vielmehr ein Teil eines ganzen Bündels zahlreicher Aktivitäten. Nur eine umfassende Strategie mit «Mehr Grün und Blau statt Grau» trägt dazu bei, dass die urbanen Gebiete auch im Sommer lebenswert bleiben.

Über den Autor

pic

Thomas Staffelbach

[email protected]

Artikel teilen