Milliarden für die Nationalstrassen: Wichtig und richtig.

Rund 8,4 Milliarden Franken will der Bund in den nächsten vier Jahren für Unterhalt und Betrieb der Nationalstrassen ausgeben. Hinzu kommt ein Verpflichtungskredit von 4,6 Milliarden für den nächsten Ausbauschritt 2023. Der SBV begrüsst dieses Vorhaben und verlangt eine schnellere Umsetzung der Projektierung mit neuen Zusammenarbeitsformen für Bauunternehmungen.

 

Die hohen Summen sind angesichts des Bedarfs und der volkswirtschaftlichen Bedeutung gut ausgebauter Nationalstrassen gerechtfertigt, denn rund 40 % der Fahrleistungen des gesamten privaten Strassenverkehrs und rund 74 % des strassenseitigen Güterverkehrs laufen über Autobahnen. Diese müssen darum in einem guten Zustand erhalten sein.

 

Damit das Nationalstrassennetz langfristig seine Funktionsfähigkeit bewahrt, braucht es gezielte Kapazitätserweiterungen. Ohne solche Ausbauten fehlen bis im Jahr 2040 auf 453 Kilometern die notwendigen Kapazitäten. Experten rechnen damit, dass 141 Kilometer stark und 167 Kilometer sehr stark überlastet sein werden. Die Folge sind regelmässige Staus, verspätete Lieferungen und unnötige Umweltbelastung entlang der Hauptverkehrsachsen.

 

Der Bundesrat hat die Erweiterungsprojekte im Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen zusammengefasst. Aus der langen Liste der Projekte werden die folgen Projekte prioritär angepackt: die Kapazitätserweiterungen Wankdorf – Schönbühl und Schönbühl – Kirchberg, die dritte Röhre des Rosenbergtunnels, der Rheintunnel Basel und die zweite Röhre des Fäsenstaubtunnels. Dafür beantragt der Bundesrat einen Verpflichtungskredit von 4,3 Milliarden aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds.

 

Stillstand kostet Geld, ob im Auto, in der Bahn oder auf dem Velo. Der SBV fordert deshalb, dass Verkehrsengpässe beseitigt werden. Die Bestrebungen der Mobilität sollten sich auf einen ideologiefreien flüssigen Verkehr richten und in Koordination mit den anderen Verkehrsträgern Schiene und Langsamverkehr erfolgen.

 

Die Staustunden auf den Nationalstrassen sind aber bereits heute enorm hoch. Die grösste Herausforderung stellt darum die Umsetzungsfristen der Entwicklungsprojekte dar. Vielfach dauern diese bis zu 20 Jahre. Der SBV fordert deshalb schnellere und effizientere Verfahren für die Zulassung von Infrastrukturprojekten. Das Bundesamt für Strassen ASTRA wird zudem aufgefordert, das Projektmanagement zügig zu überarbeiten und neue Formen der Zusammenarbeit mit Bauunternehmungen zu fördern.

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Gian Nauli

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