«Mitgliedschaft beim SBV lohnt sich»

Welche Vorteile es gebracht hätte, wenn die Schweiz eine Monarchie wäre, welche Bedeutung der Bau hat und warum Handwerker eine gute Partie sind: All das erfuhr man an der 125-Jahr-Feier des Baumeisterverbandes Zürichsee, Sihltal & Amt. Der SBV-Vizepräsident Hanspeter Egli überbrachte ebenso Grüsse wie der Zürcher Regierungsrat Ernst Stocker. 

 

Bei schönstem Wetter feierte die Baumeister der Sektion Zürichsee, Sihltal & Amt auf dem Zürichsee-Schiff Panta Rhei ihr 125-Jahre-Jubiläum. Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsfirmen, anderen Sektionen, der Behörden oder aus der Politik erlebten eine abwechslungsreiche Seerundfahrt mit gutem Essen, Musik, Comedy und Einsätzen am Roulettetisch. Für das sehr gelungene Programm war René Egli, ehemaliger Sektionspräsident, verantwortlich.

Der aktuelle Präsident Reto Tschopp freute sich, mit Regierungsrat Ernst Stocker den «Kantonskassenwart» begrüssen zu können. Er betonte in seiner Rede, die Baumeister seien bereit, zur Lösung der Klimathematik beizutragen. Eine grosse Herausforderung sei der Fachkräftemangel. Leider sei die Erwartung der Eltern gerade in den reichen Zürichsee-Gemeinden die, dass der Nachwuchs studiere. Ein Potential ortet er bei jungen Asylbewerbenden, die entsprechend geschult werden müssten. Eine Herausforderung sei es, Kleinfirmen zur Mitgliedschaft beim SBV zu motivieren. Dabei lohne sich eine Mitgliedschaft ganz klar.

 

Keine breiten Strassen 

Regierungsrat Ernst Stocker erinnerte in seiner Rede an die grosse Bedeutung des Baus, gerade für die Region Zürichsee und den Kanton Zürich. Allerdings würde er es sich heute wünschen, dass Zürich früher Könige gehabt hätte, meinte er. «Überall, wo es Könige gab, wurden breitere Strassen gebaut, damit die Leute dem König vom Strassenrand her applaudieren konnten.» Es hätte so heute viel mehr Platz für die Fussgänger, die Velos, die Autos und die Busse.

 

«Hier lässt es sich gut wohnen» 

Hanspeter Egli, Vizepräsident SBV, erinnerte daran, dass sich sowohl am linken wie auch am rechten Zürichsee sowie im Sihltal und im Amt gut leben lasse. Unzählige Gebäude und Infrastrukturbauten hätten  die Ortschaften stark gepägt. «Sie sind wesentliche Impulsgeber für die Wirtschaftskraft der Region, ja für  den ganzen Kanton. Unser Kanton ist nicht nur wegen Zürich und Winterthur stark, sondern, das sehe ich  als Winterthurer, auch wegen den übrigen Kantonsteilen. Ein wichtiger Grundstein für den Zürcher  Erfolg wurde hier in Ihrem Sektionsgebiet-Gebiet durch Ihre Unternehmen und Ihre Bauprojekte gelegt»

Leider seien die Preise aufgrund einer «Fehlkonstruktion bei der Vegabe» stark gesunken. Die Hoffnung der Branche liege auf dem revidierten Beschaffungsrecht, von dem alle Beteiligten profitieren würden. Die Preisspirale werde durchbrochen, die Qualität gefördert. Wichtig sei es, das Image der Baubranche zu verbessern, um junge Leute für eine Lehre auf dem Bau zu motivieren. «Ein guter Handwerker ist eine gute Partie, im Betrieb, beim Bauherrn oder zu Hause.»

BVZSA

Der Baumeisterverband Zürich wurde 1896 gegründet, der Schweizerische Baumeisterverband SBV 1897. 1898 fand in Horgen die Gründungsversammlung des Vereins der Maurer und Steinhauermeister statt. Beteiligt waren 28 Firmen der beiden Zürichseeufer und des Sihltals. Das war die Geburtsstunde des Baumeisterverbands Zürichsee, Sihltal & Amt. Bis 1904 sank die Zahl der Mitglieder auf 14, weshalb gesellige Treffen wie ein Sauserbummel mit Ehefrauen von Herrliberg nach Erlenbach eingeführt wurden. 1919 erholte sich die Schweiz von den Auswirkungen des ersten Weltkrieges, der BVZS – das Amt war damals noch kein Teil der Sektion – zählte 34 Firmen. 1930 umfasste die Mitgliederzahl 45 Mitglieder, bis 1997 stieg sie auf 66 Mitglieder. Im Jahr 2000 erfolgte die Fusion mit dem BVA, dem Baumeisterverband Amt. Neu nannte sich die Sektion darum BVZSA, die Zahl der Mitglieder betrug 77 Heute sind es 34 Mitgliedfirmen mit 1250 Angestellten und 110 Lernenden. Ein wichtiger Moment war im 2005 der Vizeweltmeistertitel von Reto Hess aus Hombrechtikon, der sich zuvor zum Schweizer Meister der Maurer gekrönt hatte.

Wirtschaftlich hatten vor allem die Einführung des Obligatoriums der beruflichen Vorsorge, die Eröffnung der Aw3 Zürich—Wollishofen bis Richterswil, die Autobahn im Amt sowie die Eröffnungen des Uetlibergtunnels und der Westumfahrung im Amt positive Auswirkungen auf den Bau.

Für die Mitarbeitenden der BVZSA-Mitgliederfirmen war die Einführung des Obligatoriums der beruflichen Vorsorge 1985 und den FAR 60 im Jahr 2003 ein wichtiger Meilenstein.

Über den Autor

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Susanna Vanek

Redaktorin / Spezialistin Kommunikation

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