Rasch mehr Wohnungsbau ermöglichen 

Wohnraum in Städten wird knapper und damit teurer. Das einzige effiziente Mittel dagegen ist; mehr Wohnungsbau! Dazu braucht es raschere Baubewilligungen und eine Verwesentlichung der Einspracheverfahren.

 

Eine sinnvolle Innenverdichtung ist nötig, um das Bevölkerungswachstum in den Städten aufnehmen zu können. Doch nur ein Viertel der 50 grössten Gemeinden in der Schweiz schafft gemäss Wüest & Partner das erforderliche Mass an Verdichtung. Verwunderlich? Nein! Der theoretische Wille zur Verdichtung ist zwar da, aber «not in my backyard». Gerade in den Städten scheitern Bauprojekte immer häufiger an oft querulatorischen Einsprachen, mehr Regulierungen, längeren Bewilligungsverfahren, übertriebenem Lärmschutz oder gar am politischen Widerstand. Die Folge: zu wenig neuer Wohnraum, der aufgrund eines Nachfrageüberhangs teuer vermietet oder verkauft wird.

Um in Städten rasch mehr Wohnraum schaffen zu können, braucht es eine bessere Durchmischung von Gewerbe- und Wohnzonen und damit mehr Flexibilität bei der künftigen Umnutzung von Liegenschaften. Dies ermöglicht auch eine raschere Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen. Eine gezielte Erhöhung der Ausnützungsziffern ist unumgänglich und schafft auch Anreize für energetische Sanierungen. Die Rechtsmittel müssen dahingehend modifiziert werden, dass offensichtlich querulatorische Einsprachen möglichst verhindert werden, z.B. durch empfindliche Kostenauflagen. Die Einspracheverfahren müssen generell rascher erledigt werden. Die Digitalisierung und BIM sind in den Planungs- und Baubewilligungsverfahren als Chance zu nutzen. Es stellt sich die Frage, ob die bestehenden Planungsinstrumente für die heutigen Herausforderungen noch tauglich sind.

 

Der SBV engagiert sich deshalb für: höhere Ausnützungsziffern, effizientere Planungs- und Baubewilligungsverfahren, Durchmischung Gewerbe-/Wohnzonen (mehr Flexibilität), gleichwertige Gewichtung von Wohnraumerstellung und ISOS bei Interessenabwägungen, Abbau von Überregulierungen, Verwesentlichung der Einspracheverfahren.

Über den Autor

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Romana Heuberger

Senior Spezialistin Public Affairs

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